Quoten

Quoten – sind sie schlecht, sollte man etwas ändern

Quoten sind der Maßstab, an denen in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen alles gemessen wird. Sind sie nicht gut genug, drohen Konsequenzen.

 

Der Begriff Quoten begegnet uns häufig in unserem täglichen Leben. Ob es sich dabei um Einschalt-, Versicherungs- oder Wettquoten handelt, dieser Maßstab scheint der alles entscheidende zu sein.

Was bedeuten Quote eigentlich genau und was kann ihr Zahlenwert uns vermitteln? Der Begriff kommt aus der Mathematik und bezeichnet den Anteil an einer Bestandsgröße. Eine Bestandsgröße ist ein feststehender Wert, der für einen bestimmten Zeitpunkt ermittelt und meistens in Prozent angegeben wird. So weit, so theoretisch. Wie groß ist die Aussagekraft einer solchen Quote aber nun in der Realität?

Betrachten wir zum Beispiel einmal die allseits bekannten Einschaltquoten und die Art, wie sie ermittelt werden. Für über 84 Millionen Fernsehzuschauer werden von der Gesellschaft für Konsumforschung oder kurz GfK in 5000 Haushalten die Fernsehgewohnheiten überprüft. Dafür wird in dem entsprechenden Haushalt eine Quotenbox installiert und jedem Familienmitglied eine Nummer zugewiesen und das Alter registriert. Schaut jetzt ein Mitglied dieses Haushalts fern oder auch mehrere, müssen sie sich mittels der Box registrieren und das gewählte Programm angeben. Diese Daten werden jede Nacht per Telefonsteckdose an die GfK übermittelt und ausgewertet. Stellen die 5000 Haushalte einen objektiven Durchschnitt der Fernsehkonsumenten dar, mögen die ermittelten Quoten ja noch repräsentativ für den bundesdeutschen Fernsehgeschmack sein. Erschwert wird das Ganze aber dadurch, dass an diesem Verfahren der Quotenermittlung nicht alle Fernsehsender beteiligt sind, sondern einige ihren Marktanteil einfach per Haushaltsumfragen schätzen lassen.

Da sind solche Bestandsgrößen, wie die Ermittlung der Frauenquote im Deutschen Bundestag, schon weitaus gesicherter in ihrer Aussagekraft. Um diese Zahl zu ermitteln, muss man einfach nur die Anzahl der gewählten Frauen durch die Gesamtanzahl der Mitglieder teilen und schon hat man die Frauenquote ermittelt. An dieser Zahl gibt es dann nichts zu deuten.

Ebenso einfach und gesichert ist auch die Ermittlung der sogenannten Altenquote, die angibt, wie hoch der Anteil an Personen über 65 Jahre in der Bevölkerung ist. Quoten sind also immer ein Mittel, um sich ein Bild über Größenordnungen einzelner Dinge zu machen. Hierbei gilt, je konkreter man die einzelnen Daten ermitteln kann, desto aussagekräftiger sind auch die Quoten.