Puppentheater

Heutzutage richtet sich das Puppentheater nicht mehr nur an Kinder

In früheren Zeiten waren die Schauspiele eines Puppentheaters lediglich auf Kinder zugeschnitten, was sich in der heutigen Zeit deutlich geändert hat.

 

Bei einem Puppentheater, welches man auch Figurentheater nennt, handelt es sich um eine Sonderform des darstellenden Spiels. Im Regelfall besitzt es ein von einen Figurenspieler beziehungsweise Puppenspieler animiertes Objekt, welches einen Gegenstand, ein menschenähnliches Gebilde oder als Material als Agierenden im Zentrum der Inszenierung. Früher wurde ein Puppentheater auch abwertend als Kinderkram beschimpft, heutzutage genießt es allerdings weltweit den Ruf einer wieder entdeckten Kunstform. Das Puppentheater bedient sich meistens der offenen Spielweise, tritt im Zusammenspiel mit Schauspielern in Kontrast und kooperiert mit weiteren anderen Kunstgattungen, welche auch die neuen Medien mit einbeziehen.

Archäologische Funde lassen die Vermutung zu, dass bewegte Figuren bereits vor unserer Zeitrechnung zu religiösen und zeremoniellen Feiern genutzt worden sind. Das Hauptursprungsland für Handpuppentheater soll Persien sein, auch wenn Marionetten bereits im alten Griechenland bekannt gewesen sind. In unserem Kulturkreis findet man erst nach den Kreuzzügen erste Abbildungen solcher Spielfiguren. Zur Zeit von Shakespeare sind die ersten Stoffe und Libretti entstanden und ab diesem Zeitalter gehörten reisenden Puppentehater zu dem auf Märkten üblichen Bild. Diese Spiele handelten von mythischen Dingen wie Himmel und Hölle sowie Gut und Böse und ein gutes Beispiel ist das Puppenspiel von Dr. Faustus. Manche Deutsche Wanderbühnen hatten sogar die Möglichkeit als Alternative zum Schauspiel auch Puppentheater anbieten zu können.

Während der Zeit der Aufklärung und Romantik hat man damit begonnen, die Beschäftigung mit dem Übernatürlichen zu verachten. Zudem haben Gaukler zu dieser Zeit auch verstärkt mit Stadtverordnungen zu kämpfen gehabt, welche die Möglichkeiten der Gruppen stark begrenzt haben. Darauf erfährt das Puppentehater im 19. Jahrhundert eine Romantisierung, woraufhin zwar neue entsprechende Stücke entwickelt wurden, die aber speziell auf Kinder abgestimmt worden sind. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg kann sich das Puppentheater dann endlich wieder aus der Zweckmäßigkeit befreien, woraufhin auch neue experimentelle Stücke entstanden sind. Trotzdem existieren die zielgerichteten Stücke selbstverständlich weiter, wie zum Beispiel Kasper, der mittlerweile zum zähneputzenden Vorbild im Straßenverkehr aufgestiegen ist.