Bauernhaus

Ein Bauernhaus gehört zu unserem historischen Kulturgut

Die Kulturlandschaft wird durch die Lebensweise ihrer Bewohner beeinflusst. Das Bauernhaus ist eine wichtige Hausform, die sich weiterentwickelt.

 

Ein Bauernhaus erfüllte früher alle wesentlichen Funktionen des bäuerlichen Wohnens und Wirtschaftens in der eigenen Landwirtschaft. Außerhalb des eigentlichen Hauses gab es manchmal noch wichtige Nebenbauten, wie zum Beispiel ein Backhaus, Viehstall oder als Platzspeicher. Die Bauernhäuser wurden immer nach bestimmten aber verschiedenen Mustern gebaut. So gab es in Mitteldeutschland eher kleinere Bauernhäuser, die überwiegend mit der Viehhaltung beschäftigt waren, als mit dem Ackerbau. Diese Bauernhäuser sind hauptsächlich in der Rhön, dem Spessart und dem Odenwald zu finden. In Küstennahen Gebieten, wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg, wurden vorrangig große Bauernhäuser gebaut, die ein Vierzoniges Wohnstallspeicherhaus darstellten.

Die Dachkonstruktion eines Bauernhauses bestand aus Kehlbalken Sparren mit einem einfach stehenden Dachstuhl über die gesamte Hauslänge. Die Fläche wurde als Stauraum oder Stapelraum für verschiedene Sachen genutzt. Fenster und Türen waren stehende Rechtecke aus Porphyrgestein oder Holz. In der Regel waren es zweiflüglige Holzfenster mit einer oft dreiteiligen Verglasung. Da im 20. Jahrhundert die Landwirtschaft in vielen Teilen Deutschlands immer weiter zurückging, wurde das Bauernhaus nur noch als Wohnhaus genutzt. Vorhandene Ställe und Scheunen wurden entweder abgerissen, als Garagen verpachtet oder zu Büroräumen mit kleineren Einliegerwohnungen umgebaut.

Der Erhalt von Bauernhäusern ist wichtig für historische Orientierungspunkte in Dörfern und kann bestens in die heutige Wohnkultur integriert werden. Die noch erhalten gebliebenen Bauernhäuser fallen unter Denkmalschutz, da sie das Gesicht eines Dorfes oder einer Siedlung charakterisieren. Dadurch wird der Umbau, beziehungsweise die Restaurierung und Modernisierung eines Bauernhauses oft erschwert. Dennoch gibt es immer mehr Interessenten, die sich ein Bauernhaus kaufen möchten, um darin in ländlicher Umgebung leben und wohnen zu können.

Wer sein Traumbauernhaus bereits gefunden oder vielleicht sogar geerbt hat, der sollte bei den Sanierungsarbeiten ein paar Regeln unbedingt beherzigen. Zum einem wird es Auflagen von der Kommune geben, aber zum anderen können eigene Vorstellungen noch berücksichtigt werden. Wird ein Bauernhaus saniert, führt kein Weg daran vorbei, auch die Fassade zu überarbeiten. Das beginnt in der Regel mit den Fenstern, die nicht mehr den neusten Wärmebestimmungen entsprechen werden. Hier sollten die Fenster aber im Stil der alten ersetzt werden, da allzu hochmoderne Fensterfronten die Fassade und den Anblick eines Bauernhauses nicht besonders aufwerten.