Private Krankenversicherung

Wer ist verantwortlich für die Erhöhung der Beiträge bei der PKV?

07.12.11

In erster Linie schieben die Versicherer die Schuld für die geplante Beitragserhöhung auf säumige Versicherte. Ob dieser Vorwurf wirklich zutrifft?

 
Mit regelmäßiger Beitragsprüfung zur optimalen PKV © iStockphoto.com/Yuri_ArcursMit regelmäßiger Beitragsprüfung zur optimalen PKV

Für das neue Jahr planen die Anbieter der privaten Krankenversicherung wieder Beitragserhöhungen. Vorgesehen sind Anhebungen der Prämien von bis zu 40 Prozent. Die Ursache für die Kostenexplosion soll angeblich zu einem großen Teil bei den Versicherten liegen, die ihre Mitgliedsbeiträge entweder gar nicht oder extrem verspätet überweisen.

Der Verband der privaten Krankenversicherung nennt in diesem Zusammenhang Zahlen von über 140.000 Kunden, die es unterlassen Ihre Rechnung pünktlich zu begleichen. Allerdings wurde im letzten Jahr eine Vielzahl von neuen Mitgliedern durch reizvolle Marketingaktionen akquiriert.

Besonders die Anbieter sogenannter Lockangebote klagen über eine schlechte Zahlungsmoral

Die Unternehmen nutzten das vergangene Jahr primär dazu, um mit extrem verheißungsvollen Tarifen zu werben. Aus der Verlockung heraus, entschlossen sich diverse Kunden von der gesetzlichen Kasse zur PKV zu wechseln. Vor allem gut verdienende Angestellte versprachen sich bessere Leistungen zu einem günstigen 99-Euro-Tarif.

Im Weiteren sind die Provisionen der Vermittler bei der Masse abgeschlossener Verträge für die Versicherer überaus kostspielig. Besonders betroffen von säumigen Versicherungsnehmern sind zudem offenbar die Unternehmen, die im vergangenen Jahr umfangreiche und kostenintensive Werbekampagnen starteten und in der Folge eine Vielzahl neuer Kunden gewannen.

Hat man als Versicherter überhaupt eine Chance vor den Preissteigerungen zu fliehen?

Natürlich kann man sich um einen günstigeren Anbieter bemühen. Keine Frage. Allerdings verweigern sich die Versicherer, dem Kunden die bereits eingezahlten Altersrückstellungen bei einer Kündigung mitzugeben. Für viele Vertragsnehmer ist dies Grund genug den Kostenanstieg in Kauf zu nehmen.

Eine weitere Hürde beim geplanten Wechsel ist der gefürchtete Gesundheitscheck. Gerade für ältere Versicherte bewerten die Versicherungen, zu denen man wechseln möchte besonders genau. Am Ende bezahlt man zudem wegen eines chronischen Leidens noch mehr als im aktuellen Vertrag. Aus den Lagern der Kritiker werden die Stimmen immer lauter, dass diese Situation vorherzusehen war und sich die Versicherer schon im Vorfeld gegen eine Kundenabwanderung wirksam konsolidiert haben. Wenn man keine Einigung mit seiner Assekuranz in einem vorgerichtlichen Verfahren erzielt, ist es unumgänglich, die erhöhten Beiträge im neuen Jahr zu akzeptieren.

Quelle : www.pkvvergleich.com

   

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