FKK

FKK, die Freude an Nacktheit als gesunde Lebensform

FKK, die Abkürzung von Freikörperkultur. Sie steht für das gemeinsame Ausleben von Nacktheit, man bezeichnet es auch als Nudismus oder Naturismus.

 

FKK. Ein Schlagwort, das die Geister spaltet. Während die einen auf die Freikörperkultur schwören und oft schon seit Generationen begeisterte Anhänger des Nudismus-Kults sind, ist für die anderen ein solches Treiben eher fragwürdig und man könnte sich niemals vorstellen, sich selbst einmal beispielsweise an einem FKK-Strand zu sonnen.

In früheren Jahrhunderten war es in Mitteleuropa ganz normal und üblich, dass die Menschen nackt in Flüssen, Seen und Meeren badeten. Erst im späten 18. Jahrhundert erfolgte eine schrittweise Tabuisierung der Nacktheit in der Öffentlichkeit, die schließlich dazu führte, dass heute das textilfreie Baden eher ein Nischendasein fristet. Eine gewisse Ausnahme stellt hier aber beispielsweise Skandinavien dar, wo die Nacktheit sich bis heute etwas Natürliches bewahrt hat im Rahmen der Sauna und dort tief in der Gesellschaft verankert ist. Allerdings wird dort, im Gegensatz zu den in unseren Breitengraden üblichen gemischten Saunen, recht strikt auf Geschlechtertrennung wert gelegt.

Eine Tatsache, die die Mehrheit der FFK-Anhänger immer wieder betont, ist, dass dieses gemeinschaftliche Nacktsein im Gegensatz zu häufig verbreiteten Annahmen keinen direkten Bezug zur Sexualität oder derartigen Handlungen hat. Es geht im Gegensatz dazu lediglich darum, gemeinsam Nacktheit zu erleben. Dabei wird immer wieder auch der Bezug zur Natur betont, FKK sei einfach eine gesunde Lebensform.

Der erste FKK-Verein wurde 1898 in Essen gegründet. In den folgenden Jahren breitete sich die Freikörperkultur auch im Berliner Raum und an Ost- und Nordsee immer mehr aus, in Frankreich entstand ebenfalls eine naturistische Bewegung. Hauptsächlich gingen diese Bestrebungen aus intellektuellen Kreisen hervor, wobei viele der FKK-Anhänger politisch eher links, einige jedoch auch rechts eingestellt waren. Selbst im Dritten Reich ging die FKK-Kultur nicht unter, teilweise wurde sie sogar unter Betonung der nationalsozialistischen Körperideale unterstützt.

Eine Blütezeit erlebte FKK schließlich in der ehemaligen DDR, wo seit den 70er Jahren das Nacktbaden weit verbreitet war. Dies ging so weit, dass an der Ostsee oftmals noch nicht einmal zwischen FKK- und Textilbadestrand unterschieden wurde, generell war die Toleranz gegenüber FFK in den heutigen ostdeutschen Bundesländern sehr stark ausgeprägt, während FFK im Westen stets eher von Minderheiten praktiziert wurde.