Krankenkassen

Krankenkassen - Die Kostenträger des Gesundheitssystems

Die Krankenkassen schützen die eigenen Mitglieder vor den Kosten im Krankheitsfall und sind ein wichtiger Baustein im deutschen Gesundheitssystem.

 

Das deutsche Gesundheitssystem und damit die Krankenkassen sind heute einem laufenden Wandel unterworfen denn die Gesundheitskosten legen jedes Jahr zu. Das Budget des Gesundheitssystems in Deutschland liegt bei mehr als zweihundert Milliarden Euro und es gibt über 260 Krankenkassen die aber aufgrund des im Jahre 1994 eingeführten Risikostrukturausgleichs (RSA) keinem echten Wettbewerb unterworfen sind. Vor zwölf Jahren wurde der RSA eingeführt um die Unterschiede der Krankenkassen bei den Mitgliederstrukturen der Krankenkassen finanziell auszugleichen. Eine Krankenkasse die eine schlechte Mitgliederstruktur wie etwa Arbeitslose, chronisch Kranke oder Senioren hat, erhält aus dem RSA-Geldtopf mehr Geld als eine Kasse deren Mitglieder überwiegend gesund sind.

Der umlagefinanzierte Risikostrukturausgleich hebt den Wettbewerb zwischen den einzelnen Krankenkassen praktisch auf denn es werden den Kassen pro Jahr zwischen dreißig und fünfzig Prozent der jährlichen Beitragseinnahmen zwangsweise entzogen und dass sind insgesamt etwa vierzig Milliarden Euro die umverteilt jährlich werden.

Die Zahlungen in den RSA sind für die Krankenkassen ein nicht unerheblicher Kostenfaktor und dass ist einer der Gründe neben den steigenden Arzneimittel-Ausgaben weshalb die Beiträge nicht oder nur sehr gering gesenkt werden können. Die finanzielle Hauptlast des RSA tragen die Betriebskrankenkassen die dort pro Jahr etwa zehn Milliarden Euro einzahlen und nur einen sehr geringen Teil ihrer Einzahlungen aus diesem recht ineffizienten Umverteilungssystem wiederbekommen. Abgesehen von den hohen Kosten die der RSA bei den Krankenkassen verursacht ist das deutsche Gesundheitssystem relativ gut aufgestellt also kein Mitglied muss befürchten in eine finanzielle Schieflage im Krankheitsfall zu geraten zumindest wenn die Krankheit nicht langwierig ist.

Die Krankenkassen in Deutschland werden nach wie vor solidarisch finanziert also der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen monatlich je die Hälfte des Beitrags ein während Selbstständige und Freiberufler diesen zu hundert Prozent selbst zahlen müssen. Wer zur Zeit einen recht hohen Beitrag an seine Krankenkasse zahlt der sollte wechseln denn es ist schon ein Unterschied ob 150 Euro oder 230 Euro pro Monat gezahlt werden müssen. Der Wechsel zu einer anderen Krankenkassen ist innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen.

Die aktuelle Krankenkasse wird schriftlich gekündigt und erhält eine kurze Zeit später von ihr eine Kündigungsbestätigung die an die Kasse geschickt wird. Mit dem Geld was durch den Wechsel zu einer anderen Krankenkasse gespart wird können kleinere Wünsche erfüllt oder eine Altersvorsorge aufgebaut werden je nach eigener Einstellung. Es bleibt zu hoffen dass die Krankenkassen nach einer durchgreifenden Reform im Gesundheitssystem und dem möglichen Wegfall des Risikostrukturausgleichs ihre Beiträge spürbar senken wodurch die Netto-Einkommen steigen und die Wirtschaft angekurbelt wird.