Seidenspinner

Seidenspinner stellen den edelsten aller Stoffe her

Die Raupe der Seidenspinner stellt einen besonderen Spinnfaden her. Schon seit langer Zeit wird dieser genutzt eine edles Gewebe herzustellen, die Seide.

 

Der Seidenspinner ist ein Schmetterling der in China beheimatet ist. Er ist knapp vier Zentimeter breit und seine beige Grundfärbung wird durch gelb-braune Querstreifen unterbrochen. Die Schmetterlinge haben nur eine sehr kurze Lebensdauer, denn sie sterben schon wenige Tage nach der Eiablage. Aus den befruchteten Eiern schlüpfen nach dem Winter die Seidenraupen. Nachdem sich diese viermal gehäutet haben, spinnen sie aus einem einzigen langen Seidenfaden einen Kokon, indem sie die Entwicklung zum Schmetterling vollenden.

Menschen haben sich schon sehr früh die Fähigkeiten vom Seidenspinner zu Nutze gemacht. Sie entdeckten, dass hier ein Faden entstand, der in ein Gewebe verarbeitet, ganz besondere Eigenschaften besitzt. So hat ein Seidengewebe nicht nur eine besonders edle Ausstrahlung es wirkt kühlend bei warmen Temperaturen und wärmt bei Kälte. Seide wurde zunächst in ihren natürlichen Farben verarbeitet. Dies waren helle Beige- oder Grautöne, manchmal auch mit einer Tendenz zu Grün. Bald wurde jedoch Seide auch gefärbt und es entstanden leuchtkräftige Farben und strahlende Stoffe.

Die Seidenraupenzucht hat ebenfalls eine lange Geschichte. Sie gelingt nur mit der nötigen Sorgfalt und Erfahrung. Die Raupen ernähren sich ausschließlich von Blättern des Maulbeerbaumes. Nach dem sie ihr ursprüngliches Gewicht um 40 000 Mal erhöht hat, beginnt der Seidenspinner sich einzuspinnen. Das Kokon-Gehäuse besteht aus einem einzigen Faden, der ungefähr drei Kilometer lang ist. Würden die Seidenspinner als Schmetterlinge aus dem Kokon schlüpfen, würde dieser durchgehende Faden zerstört werden, da die Ausschlupfstelle durch ein Sekret aufgeweicht wird. Deshalb lassen es Seidenraupenzüchter so weit nicht kommen.

Die Raupen werden vor dem Schlüpfen durch Wasserdampf oder kochendes Wasser getötet. Die Kokons werden nun gewaschen, um den Klebstoff zu lösen. Nun beginnt die aufwändige Arbeit der Herstellung eines Seidenfadens. Die Kokons werden abgewickelt. Durch Zusammenfassen verschiedener Stränge wird die Garnstärke bestimmt. Das Garn wird gewaschen, aufgewickelt und getrocknet. Nun erst ist die Seide zum Färben vorbereitet. Seide lässt sich von allen Geweben am schönsten Färben. Seidenfäden ergeben ein besonders edles Gewebe mit angenehmen Trageeigenschaften. Bei sorgfältiger Pflege werden Sie viele Jahre Freude an Ihrem guten Stück haben.