Unfallwagen

Unfallwagen sind entweder Schrott oder werden repariert

Unfallwagen können nicht immer wieder instandgesetzt werden. Manchmal landen sie auch beim Verwerter und dann auf dem Schrott. Den Weg gibt der Markt vor.

 

Ist ein Fahrzeug mit einem kleinen Blechschaden schon ein Unfallwagen? Im Prinzip schon. Doch der klassische Terminus des Unfallwagens bezieht sich wohl eher auf die Fahrzeuge, die nach einem schweren Unfall nicht mehr fahrtüchtig sind. Hier muss man nun genau entscheiden, ob es sich wirtschaftlich lohnt, den Wagen wieder zu reparieren. Wenn nämlich die Höhe der Reparaturrechnung den Zeitwert des Fahrzeugs überschreitet, dann spricht man von einem sogenannten wirtschaftlichen Totalschaden. Das kann dann aber auch schon der Fall sein, wenn bei einem 15 Jahre alten Golf der Kotflügel defekt ist.

Unfallwagen sind zum Teil sehr begehrt. Zum einen gibt es Bastler oder sogar Werkstätten, die diese Fahrzeuge für billiges Geld aufkaufen und dann reparieren. Nach der Reparatur werden die Wagen dann als Gebrauchte wieder dem Markt zugeführt. Neuerdings gehen sogar Versicherungen dazu über, die Unfallfahrzeuge, für die sie Entschädigungen gezahlt haben, selbst weiter zu vermarkten.

Manchmal kann ein Unfallwagen auch für Spielchen nach der Devise aus eins mach zwei verwendet werden. Ein guter Bekannter schwört auf Mercedes-Benz Fahrzeuge des Tuners AMG. Diese sind sehr selten, teuer und haben vor allem sehr kostspielige Ersatzteile. Nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall rechnete der Bekannte mit der gegnerischen Versicherung auf Gutachtensbasis ab. Er konnte also einen Scheck in die Hand nehmen und selbst entscheiden, ob er den Wagen in die Werkstatt bringt oder selbst repariert. Einziger Nachteil bei dieser Option ist die Tatsache, dass die Versicherung die Mehrwertsteuer nicht bezahlen muss. Der Bekannte verzichtete auf den Gang in die Werkstatt.

Schließlich hatte er Freunde, die sich mit Autos auskannten. Diese wollten ihm helfen und gaben ihm den Rat, einen weiteren Unfallwagen des gleichen Typs anzukaufen und quasi als rollendes Ersatzteillager zu nutzen. Gesagt getan - für wenig Geld wurde ein weiterer nicht fahrtüchtiger AMG-Mercedes erstanden. Aus den Teilen zweier Fahrzeuge wurde dann ein fahrtüchtiger Wagen zusammengebaut. Die übrig gebliebenen Teile der beiden Unfallwagen konnte der Bekannte dann noch einzeln verkaufen.

Wer keine guten Freunde hat und selbst auch nicht praktisch begabt ist, dem bleibt nur der Gang zum Schrotthändler oder sogenannten Verwerter. Doch hier gibt es nur selten viel Geld für den Unfallwagen. Man muss schon froh, sein, wenn man für die Entsorgung nichts zahlen muss.