Bauern im Mittelalter

Bauern im Mittelalter begründeten die Landwirtschaft

Die Dreifelderwirtschaft sowie neue Gerätschaften machten das schwere Leben der Bauern im Mittelalter leichter und die Landwirtschaft effizienter.

 

Landwirtschaftliches Leben ist bis heute kein Zuckerschlecken, und das obwohl viele moderne Maschinen die Arbeit erheblich erleichtern. Doch Kühe wollen nicht nur an fünf Tagen die Woche gemelkt werden, sondern an sieben. Das Heu muss rechtzeitig eingeholt werden, bevor Regen auf das getrocknete Gras fällt. Private Termine müssen da oft zurück stehen. Aber immerhin gibt es heutzutage moderne Technik, gute Dünger und eine verlässliche Wetterprognose, die es erleichtern, eine effiziente Landwirtschaft zu führen. Doch wie war das in früheren Zeiten? Wie lebten die Bauern im Mittelalter?

Während des Mittelalters, das zeitlich zwischen den Jahren 700 und 1500 anzusiedeln ist, erlebte die Landwirtschaft und damit das Leben der Bauern im Mittelalter eine positive Entwicklung. Dies hängt damit zusammen, dass neue Anbaumethoden angewendet wurden und die Gerätschaften technisch verbessert wurden. Wurde in der Antike und im Frühmittelalter vorwiegend auf die Zweifelderwirtschaft gesetzt, bei der jeweils auf einem Feld angebaut wurde und das andere zur Regeneration brach lag, wurde nun die Dreifelderwirtschaft in großem Stil eingeführt. Die Idee ist so einfach wie genial und damit ertragssteigernd. Auf den drei Feldern wurden abwechselnd nach folgendem Schema angebaut: Auf dem einen wurde ein Wintergetreide angebaut, auf dem zweiten ein Sommergetreide und das dritte Feld lag brach.

Mit dieser Anbaumethode konnten die Bauern im Mittelalter einmal im Winter und einmal im Sommer ernten. War eine der beiden Ernten verdorben, hatte dies nicht solch katastrophalen Auswirkungen, da ja noch die jeweils andere Ernte abgeerntet werden konnte. Die abwechselnde Bebauung der Felder mit Sommer- und Wintergetreide hatte geringeren Schädlingsbefall zur Folge, als wenn auf einem Feld immer dasselbe angepflanzt werden würde. Es gab also weniger Ernteausfälle und damit kam es zu erheblichen Ertragssteigerungen.

Dazu kamen technische Erneuerungen, die die Landwirtschaft effizienter und das Leben der Bauern im Mittelalter etwas leichter machten. Pflüge wurden bislang an den Hörnern von Ochsen befestigt. Versuche ein Joch zu konzipieren, das den Tieren um den Hals gelegt werden konnte, waren gescheitert, die Tiere litten stattdessen unter Atemnot. Erst die so genannte Kummet ermöglichte es, den Tieren beim Pflügen nicht den Atem abzudrücken. Nun konnten neben Ochsen auch Pferde für die Feldarbeit eingesetzt werden, die besser arbeiteten als Ochsen. Verbesserte Pflugscharten aus Eisen ermöglichten ein tieferes Pflügen und Einsäen des Saatguts und Sicheln wurden von Sensen ersetzt, mit denen die Getreideernte leichter von der Hand ging.