Energieeffizienz

Brennstoffzelle soll Flugzeuge umweltfreundlicher machen

09.07.11

Airbus erprobt die Brennstoffzelle zur Notversorgung mit Strom. Es soll sichergestellt werden, das Fahrwerk mit Notstrom ausfahren zu können.

 
Brennstoffzellenantrieb für Bugfahrwerk © AirbusBrennstoffzellenantrieb für Bugfahrwerk

Dass Flugzeuge wahre Energiefresser sind, ist kein Geheimnis. Der Energiebedarf typischer Großflugzeuge ist enorm, was sich letztlich auch in der Umweltbilanz deutlich bemerkbar macht. Allerdings sind sich die Airlines und vor allem auch die Hersteller von Flugzeugen dieser Tatsache bewusst, sodass man gezielt an der Optimierung arbeitet. Das Ziel ist es, Flugzeuge deutlich energieeffizienter und somit umweltfreundlicher zu machen.

So wurde beispielsweise für Europa die Vision ACAR 2020 verankert. Die Vision umfasst mehrere Zielvergaben, die mehrere Flugzeughersteller erreichen wollen. Hierbei handelt es sich um äußerst ehrgeizige Ziele, die unter anderem eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 50 Prozent vorsehen. Die NOx Emissionen sollen um 80 Prozent gesenkt werden und außerdem strebt man eine Verbesserung des Geräuschpegels an: Flugzeuge sollen um 50 Prozent leiser werden.

Airbus testet die Brennstoffzelle

Es gibt die unterschiedlichsten Technologien und Ansätze, um fossile Brennstoffe abzulösen. Doch gerade in der Luftfahrt gestaltet sich die Umsetzung enorm schwierig, da besonders der Gewichtsfaktor eine wichtige Rolle spielt. Das Konzept, mit Schwungrädern zu arbeiten, so wie man es in der Automobilindustrie macht, ist im Prinzip undenkbar. Stattdessen gilt es Technologien zu entwickeln, die eine hohe Energieeffizienz bei einem gleichzeitig niedrigen Gewicht versprechen.

Im Hause Airbus testet man daher die Brennstoffzelle. Zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet man an der praktischen Erprobung dieser Technologie. Wie Airbus mitteilt, hat das DLR einen eigenen Airbus A320 nun mit einer Brennstoffzelle ausgestattet.

Die Brennstoffzelle liefert Strom für den Backup Fall

Wer sich ein bisschen auskennt, wird natürlich schnell bemerken, dass eine Brennstoffzelle weder ein ganze Flugzeug antreiben, noch dessen Stromversorgung vollständig übernehmen kann. Auch beim Strom ist der Bedarf so groß, dass Triebwerke zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Die Brennstoffzelle wird deshalb als Backup System eingesetzt. Sollte es zum Notfall kommen, soll die Brennstoffzelle ausreichend Energie liefern, um bestimmte Notfallprozesse einleiten bzw. die entsprechenden Komponenten mit Strom versorgen kann.

Airbus und das DLR testen die Brennstoffzelle am Fahrwerk. Als Backup System soll die Brennstoffzelle sicherstellen, dass jederzeit ausreichend Energie zur Verfügung steht, um das Fahrwerk autonom ausfahren zu können. Sollte sich die Technologie hierbei behaupten, wäre eine Ausdehnung der Energieversorgung auf andere Bereiche denkbar.

   

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