Gänsehaut

Die Gänsehaut war ursprünglich eine Schutzfunktion des Körpers

Als unsere Vorfahren noch mehr Körperhaare gehabt haben, diente die Gänsehaut als wärmendes Luftpolsters und zum Schutz, was heute nicht mehr gegeben ist.

 

Wenn wir frieren, uns gruseln oder fürchten, aber auch bei freudigen Ereignissen, bekommen wir eine Gänsehaut. Wer kennt nicht die Gänsehaut bei starken Gefühlsregungen oder auch bei zärtlichen Berührungen, sowie beim Hören von besonders schöner Musik, bei der die Gänsehaut entstehen kann. Das Aussehen erinnert allerdings weniger an schöne Momente, als an die Haut eines gerupften Huhns oder eben einer Gans. In der Schweiz nennt sagt man zur Gänsehaut aus diesem Grund auch Hühnerhaut.

Bei der Gänsehaut handelt es sich um ein Überbleibsel unserer Vorfahren, als der menschliche Körper noch viel mehr und auch viel dichter behaart gewesen ist. Durch das Aufrichten der Haare entstand ein Luftpolster auf der Haut, welches den Körper wärmt, wobei wir heute damit eher das Gegenteil erreichen. Da nur noch winzige oder auch gar keine Haare mehr vorhanden sind, sind sie nicht mehr in der Lage die Luft zu halten. Gleichzeitig vergrößern aber auch die Poren die Hautoberfläche, durch welche in Stresssituationen die Haut eher gekühlt wird, und ein kalter Schauer ist dann die Folge davon. Das gesteigerte Haarvolumen trug damals auch dazu bei, seine Feinde anzuschrecken.

Beobachten können wir dies noch bei Hunden oder auch Katzen, die ihre Haare sträuben und so größer und imposanter wirken, wenn sich ein anderes und ihnen unbekanntes oder ungeliebtes Tier nähert. Menschen, die auch heute noch eine relativ starke Körperbehaarung haben, können ebenso auf diese Weise ihre Haare sträuben. Die Gänsehaut entsteht durch das Zusammenziehen der kleinen Muskeln, die sich an den Haarbälgern befinden, so dass sich der Haarfollikel erhebt. Das Haar hebt sich auf und so entsteht die leicht höckrige Haut, außerdem ist somit auch klar, warum Menschen eine Gänsehaut bekommen, wenn sie frieren.

Des Weiteren kennen wir noch die Gänsehaut, die bei bestimmten Geräuschen entsteht, wie zum Beispiel dem Kratzen einer Gabel auf einem Teller oder auch beim Knistern von Styropor. Bei vielen löst auch das Quietschen von Kreide auf einer Tafel eine Gänsehaut aus. Dies ist allerdings bei jedem Menschen unterschiedlich, denn jeder Mensch reagiert anders auf Geräusche. Je nach persönlichen Erfahrungen werden diese Geräusche im limbischen System als unangenehm abgespeichert, wobei es sich um eines der ältesten Bestandteile unseres Gehirns handelt, weshalb sie beim Hören die Reaktion einer Gänsehaut hervorrufen.