Hängebrücken

Hängebrücken müssen viel Gewicht aushalten können

Häufig als Königinnen der Brücken bezeichnet, genießen Hängebrücken nicht nur aufgrund ihrer riesen großen Spannweite einen besonderen Status.

 

Rechts und links nur ein paar Drahtseile und in der Mitte eine straßenähnliche Fläche, die über einen Fluss oder einen anderen tiefen Abgrund führt. Wer von oben runter schaut, braucht oft starke Nerven. Manche von ihnen sehen zwar imposant, aber doch irgendwie instabil aus. Und doch können sie eine riesige Last auf sich nehmen. Über Hängebrücken fahren nicht Autos, LKWs und Züge. Das war allerdings nicht immer so. Frühere Hängebrücken waren oft sehr risikoreich und wackelig. Ihr Aussehen hat sie jedoch bis heute behalten, wenn sie auch an Standfestigkeit dazu gewonnen hat.

Besonders in Gegenden der Erde, in denen die Natur Baumaterialien lieferte die für eine solche Konstruktion in Frage kommen, wie z.B. Lianen und Holz entstanden schon vor ca. 2000 Jahren die ersten Brücken solcher Art. Die einfachste Form bestand aus zwei Seilen, die in einem Abstand von rund 2 Metern übereinander über einem Fluss oder einer Schlucht befestigt waren. Auf dem unteren Seil konnte man laufen, während man sich am oberen Seil festhielt. Noch heute existieren solche abenteuerlichen Übergänge, obwohl es einem doch anfangs eher als recht unkomfortabel erscheint, ein natürliches Hindernis zu überwinden, oder?

Zudem waren alte Hängebrücken materialtechnisch noch nicht so gut ausgerüstet, wie wir es heutzutage gewohnt sind. Mit einem Belag aus Holz oder Reisig, auf dem man schon wesentlich bequemer und ungefährlicher laufen konnte, sind uns aus China und Indien bekannt. Sicher denken Sie jetzt, dass das nur für besonders Wagemutige in Anspruch genommen wurde. Eine solche Konstruktion konnte aber sogar von Lasttieren oder Wagen mit Rädern benutzt werden, hielt also so einiges aus. Im Jahre 1779 präsentierte man in China schließlich die längste Hängebrücke aus Bambus, mit einer Spannweite von über 200 Meter.

Die moderne Hängebrücke von heute kennen wir vor allem aus Amerika und Großbritannien. Später hat man sie jedoch überall auf der ganzen Welt nach deren Vorbild errichtet. Das Neue der Brücken war vor allem der Gedanke, das Tragwerk an hohen Türmen aufzuhängen. Dadurch erreichte man nicht nur höhere Durchfahrtsöffnungen unter der Brücke, sondern auch deutlich größere Spannweiten. Durch die industrielle Herstellung von hochfesten Stahldrähten war sogar eine noch größere Lastaufnahme möglich. Die Hängebrücken können nicht nur eine wahnsinnige Last aushalten, sondern besitzen zudem noch Kultcharakter. Das geht sogar soweit, dass sie in manchen Großstädten wie San Fransisco als Wahrzeichen gelten.