Kaffeebohnen

Kaffeebohnen inspirierten selbst Musiker und Literaten

Kaffeebohnen sind umrankt von Legenden und inspirierten Künstler zu grossen Werken. Auf dem afrikanischen Kontinent entdeckt, eroberten sie Europa.

 

Eine abessinische Legende, aus der Region Kaffa, berichtet über das muntere Treiben von Ziegenherden, die selbst nachts ihren Hirten keine Ruhe ließen. Die Hirten beobachteten ihre Tiere nun genauer und entdeckten, das diese grüne, gelbe und rote kirschenartige Früchte von einem Strauch knabberten. Mönche bereiteten aus diesen Früchten versuchsweise einen Aufguss, den sie tranken. Und siehe da, sie wurden so munter wie die Ziegen und konnten die ganze Nacht beten und meditieren.

Ein Zufall soll das Rösten der Kaffeebohnen in Mode gebracht haben. Mönche, die die Kirschen trocknen wollten, ließen sie ins Feuer fallen, wo sie verkohlten. Sie rochen aber verführerisch und die Mönche versuchten, einen Aufguß daraus zuzubereiten. Er schmeckte besser als der aus den frischen Früchten und hatte noch genau die gleiche belebende Wirkung.

Im Orient erzählt man sich, das der Prophet Mohammed selbst den Kaffee und seine Wirkung entdeckt hat. Mohammed war sterbenskrank gewesen und der Erzengel Gabriel brachte ihm in einer Schale eine schwarze Flüssigkeit. Die trank der Prophet und genas sofort. Das Getränk verjüngte ihn sogleich und ließ ihn vierzig bewaffnete Feinde an einem Tag besiegen. Erste schriftliche Aufzeichnungen über die Wirkung von Kaffeebohnen stammen vom persischen Philosophen und Arzt Avicenna aus dem 11. Jahrhundert. Damals wurde Kaffee schon auf künstlich bewässerten küstennahen Feldern am Roten Meer angebaut. Da im Islam das Trinken von Alkohol verboten war, kam das Genußmittel Kaffee schnell in Mode.

Die Türken brachten die Kaffeehaus-Kultur nach Europa. Der Siegeszug der Kaffeebohnen war nicht aufzuhalten. Die Kaffeehäuser wurden Intellektuellentreffs, wo politisch Interessierte diskutierten und Poeten und Schriftsteller unter den Augen der Gäste arbeiteten. Johann Sebastian Bach komponierte die Kaffeekantate, die 1732 uraufgeführt wurde. Das Kaffeetrinken galt als Luxus, weil es teuer war. In der Kaffeekantate will eine Tochter ihrem Vater darum die Lust auf das Kaffeetrinken verderben. Das Koffein als der anregende Bestandteil in den Kaffeebohnen wurde 1819 in Frankreich von drei Chemikern entdeckt und zeitgleich in Deutschland von Friedlieb Ferdinand Runge. Angeblich gab Johann Wolfgang von Goethe dem Chemieprofessor Runge den Auftrag, ein Säckchen Kaffeebohnen auf ihre Inhaltsstoffe zu untersuchen.