Studienwahl

Bei der Studienwahl zählen Talent und Leidenschaft

Die Studienwahl ist eine wichtige Entscheidung für das Leben, doch sie ist heute nicht mehr nahezu endgültig. Die Anforderungen der Arbeitswelt ändern sich.

 

Die Studienwahl stellt eine sehr wichtige Richtungsentscheidung im Leben dar. Andererseits lässt sich diese Wahl heute besser denn je wieder korrigieren. Lebenslanges Lernen ist schon seit einer ganzen Weile eines der Schlagworte, die verdeutlichen, dass die Anforderungen an die Berufstätigen sich über die Zeit immer wieder ändern. Viele Berufe, in denen künftig Arbeitskräfte gesucht werden, gibt es heute noch gar nicht; entsprechend fehlen die passenden Ausbildungsgänge.

In einer sich immer verändernden Welt kann man sich nicht auf seinen Erfolgen und Qualifikationen ausruhen. Nicht in allen Arbeitsbereichen, aber doch in vielen muss man immer wieder dazulernen. Das bedeutet andererseits, dass viele Menschen bereit sein müssen, sich nicht nur weiterzubilden, sondern ganz neue Dinge zu lernen. Wer bei der Studienwahl für sich selbst feststellt, einen Fehler gemacht zu haben, kann später umsteuern. Und wer nicht ganz glücklich wird mit seinem abgeschlossenen Studium, wird sich entsprechend neu orientieren können. Darauf ist die Arbeitswelt sogar angewiesen.

Insofern stellt die Studienwahl heute zwar immer noch eine wichtige Entscheidung dar, aber sie ist weniger endgültig als je zuvor. Sorgfältig auszuwählen, welches Studienfach man wählt, ist natürlich dennoch sehr zu empfehlen. Man sollte sich jedoch bewusst machen, dass in einer sich so schnell verändernden Welt selbst die besten Studienberater der Welt keine sicheren Antworten geben können. Niemand weiß, wie die Welt in zehn oder gar zwanzig Jahren aussehen wird. Gewisse Wahrscheinlichkeiten bestehen natürlich.

Den Bedarf am Arbeitsmarkt sollte man bei seiner Studienwahl nicht unberücksichtigt lassen, aber andererseits nicht überbewerten. Interesse, Talent und Leidenschaft sind entscheidend nicht nur für den Studienerfolg, sondern dafür, dass man gerne studiert und einen Beruf ergreift, der einen ausfüllt, der eben nicht nur ein Job ist, der einen ernährt. Ein hohes Einkommen ist am Ende nicht halb so reizvoll, wie man sich das in seiner Jugend vorstellt.

Niemand sollte seine Studienwahl hauptsächlich danach treffen, wie viel Geld sich mit der entsprechenden Qualifikation verdienen lässt, denn dieser Weg verspricht kein erfülltes Leben. Zudem sind viele Spitzenverdiener keine erfolgreichen Studenten, viele haben ihr Studium sogar zugunsten ihrer Leidenschaft bzw. dafür abgebrochen, sich ganz dem eigenen Unternehmen widmen zu können. Für eine Sache zu brennen ist entscheidend dafür, was man mit seinen Fähigkeiten erreichen kann.