Bauernhof

Der Bauernhof ist für unsere Versorgung unersetzlich

Der Bauernhof früherer Jahre ist in nichts mit dem der heutigen Zeit zu vergleichen. Es bedurfte einer langen Entwicklung bis zu den jetzigen Gebäuden.

 

In ältester Zeit hauste man als landwirtschaftlich tätiger Arbeiter auf einem Bauernhof, der mit dem heutigen Komfort natürlich nicht zu vergleichen ist. Es waren Grubenwohnungen, trichterförmige Bodenvertiefungen, die mit Reisig und Schilf abgedeckt waren. Später ging man über die Erde und baute Hütten mit Seitenwänden. Der Bauernhof hatte zu dieser Zeit Behausungen, die aus einem einzigen Raum mit Feuerstelle in der Mitte, dem sogenannten Einfeuerhaus, bestanden. Erst seit der Römerzeit gibt es in Mitteleuropa das regelrechte Bauernhaus auf jedem Bauernhof.

Form und Bauart waren regional sehr verschieden, was sich bis in die heutigen Tage teilweise fortgesetzt hat. Sie hingen damals ebenso vom Klima und vom Boden wie von der Siedlungsart, der Wirtschaftsform und dem verfügbaren Baumaterial ab. Die Grundform war das viereckige ebenerdige Haus, das den Mittelpunkt des Bauernhofs darstellte. Das Hauptmaterial, welches verarbeitet wurde, war lange Zeit das Holz. In den Nadelwaldgebieten schichtete man die Stämme meist waagerecht übereinander und es entstand ein Blockbau. In den Laubwaldgebieten fügte man sie zur Gefachen, die mit Flechtwerk, Steinen und Lehm gefüllt oder mit Schindeln abgedeckt wurden, zusammen.

So entstanden die ersten Fachwerkbauten, die man heute noch in ähnlicher Form auf dem einen oder anderen Bauernhof bewundern kann. Gedeckt wurden diese Häuser fast stets mit Stroh, Schilf oder Schindeln. Zwischen Blockbau und Fachwerk gab und gibt es verschiedene Kombinationen. Wo infolge starker Abholzung die Wälder schwanden, ging man schon früh zum Steinbau über. Auch Fachwerk setzte man auf Steinsockel und führte zum Teil das ganze Untergeschoss in Stein aus.

Ein Bauernhof in Bayern und Österreich sieht natürlich anders aus, als zum Beispiel der im Norden Deutschlands. Im Süden findet man fast keinen Bauernhof, der nicht über ein kunstvoll verziertes Bauernhaus verfügt. Fresken in unterschiedlichen Formen schmücken die Fassaden, wobei sich der künstlerische Schmuck im Norden auf eventuell verzierte Giebelsparren beschränkt. Meist handelt es sich dabei um Pferdeköpfe als Überreste des alten germanisch slawischen Pferdekultes. Moderne Bauernhöfe werden hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Zweckmäßigkeit gebaut. Garagen für Landmaschinen nehmen heute mehr Platz ein, als die Stallungen, die zu jedem Bauernhof gehören.