Bundesobligationen

Bundesobligationen sind festverzinsliche Wertpapiere

Der Staat nimmt jedes Jahr Kredite in Milliardenhöhe auf. Das Geld sammelt er durch die Ausgabe von Bundesobligationen auch bei Privatanlegern ein.

 

Um die Milliardendefizite im Bundeshaushalt auszugleichen, leiht sich der Bundesfinanzminister jedes Jahr enorme Summen. Ein großer Teil dieser Kredite stammt von Banken, doch auch bei Privatanlegern hat der Staat hohe Schulden. Bundesobligationen heißen die Wertpapiere, die der Staat ausgibt und die von Privatanlegern gekauft werden können. Die in der Obligation festgeschriebene Summe bekommt der Staat vom Kleinanleger für eine ebenfalls vorherbestimmte Dauer. Dafür erhält der private Sparer, wie jeder andere Geldgeber auch, Zinsen.

Diese Zinszahlungen erfolgen bei Bundesobligationen einmal jährlich. Dadurch ergibt sich im Laufe der Zeit ein Zinses-Zins-Effekt, der die Rendite steigert. Die Laufzeit von Bundesobligationen ist vergleichsweise kurz, üblich sind hier fünf Jahre. Es handelt sich in diesem Fall also um eine kurzfristige Schuldenaufnahme des Staates. Im Gegensatz dazu haben Bundesanleihen – ebenfalls ein Weg des Staates, frisches Kapital bei Anlegern einzusammeln – deutlich längere Laufzeiten von bis zu 50 Jahren.

Allerdings bedeutet die Laufzeit von fünf Jahren bei den Bundesobligationen nicht, dass der Sparer auf jeden Fall solange warten muss, bis er wieder an sein Geld kommt. Denn es gibt einen Markt für die Obligationen. Sie werden an der Wertpapierbörse gehandelt, und hier sind dann auch Schuldscheine mit deutlich kürzeren Restlaufzeiten als fünf Jahre im Angebot. Wenn ein Kleinanleger also das dem Bund geliehene Geld z.B. nach drei Jahren wieder „flüssig“ machen möchte, kann er seine Bundesobligationen börsentäglich verkaufen. Die Bundesbank sorgt dafür, dass jederzeit genügend Nachfrage vorhanden ist, so dass jeder Verkaufswillige auch einen Verkäufer findet. Allerdings kann es passieren, dass bei der Veräußerung eine Summe erzielt wird, die geringfügig unter dem ursprünglichen Kaufpreis liegt.

Ein großer Vorteil der Bundesobligationen ist ihre Sicherheit. Anders als private Schuldner, die ebenfalls mit Genussscheinen und Inhaberschuldverschreibungen um das Kapital von Anlegern buhlen, kann der Staat nicht so einfach Pleite gehen. Die Rückzahlung des Geldes gilt also als absolut sicher, und trotz der hohen Staatsschulden bekommt die Bundesrepublik noch immer Bestnoten bei den internationalen Ratingagenturen, die die Kreditwürdigkeit von Staaten bewerten.

Seine Bundesobligationen kann der Sparer bei seiner Bank oder Sparkasse verwalten lassen, wofür allerdings Gebühren anfallen. Kostenlos geht es bei der Bundeswertpapierverwaltung. Für den Kauf und Verkauf der Obligationen werden keine Gebühren fällig.