Einwegkamera

Mit der Einwegkamera kostengünstig im Urlaub fotografieren

Es gibt etwas Wichtiges für die Nachwelt festzuhalten, doch Sie haben Ihre Kamera daheimgelassen? Die vielerorts erhältliche Einwegkamera ist die Lösung.

 

Kameras, ob die klassischen „analogen“ Versionen oder die inzwischen weitverbreiteten Digitalkameras, sind teuer und vor allem in den älteren Semestern nicht handlich. Doch nützt auch die beste / kleinste Kamera nichts, wenn man Sie im Hotel oder Zuhause liegen gelassen hat. Die Lösung für dieses Problem erfand Fotogigant Fujifilm Anfang der 1990er Jahre – die so genannte „Einwegkamera“ feierte ihre Geburtstunde. Hierbei handelte es sich um einen Pappkorpus mit vollwertigem Fotoinnenleben. Ein Film konnte vollgeknippst werden. Danach wurde die Kamera einfach zum Entwicklern gegeben und anschließend weggeworfen. Der Preis incl. Film lag bei 5-6 EUR, also absolut im erschwinglichen Bereich. Heute kosten die Einwegkameras nur noch 2-3 EUR. Es gibt aber auch hochpreisige Modelle wie die Fuji Quicksnap, die für rund 10 EUR mit einem in vier Sekunden wiederaufladbaren Blitzaufsatz daherkommt.

Fotografiert wurde zunächst auf dem Kleinbildfilm (27 Aufnahmen), später auf dem Pocketfilm (30 Aufnahmen) sowie dem klassischen Fotofilm (36 Aufnahmen). Das hat sich bis heute so gehalten. Mittlerweile bieten von Kodak bis hin zu Fuji alle großen Fotounternehmen Einwegkameras an, obwohl sie des Digitalfotografie-Booms längst todgeglaubt wurden. Doch vor allem in den Touristenhotspots und als Werbegeschenk sind die Einwegkameras immer noch ein echter Renner. Auch führen viele Autofahrer eine Einwegkamera im Fahrzeug mit, um in einem Unfall gerüstet zu sein und Beweise aufnehmen zu können.

Die ersten Modelle mit Fixfokus-Kunststofflinse wurden Jahre später sogar mit einem integrierten Blitzlicht erweitert. Eine weitere umsatzträchtige Idee waren Einwegkameras in einem durchsichtigen Plastikgehäuse. Diese konnte man dann auch unter Wasser im Meer oder Pool verwenden – der Verkaufsrenner war sicher. Jene Kunststoff-Einweggeräte waren auch in der Haltbarkeit besser, da die Papppendants oft vor Ihrem Lebensende kaputt gemacht wurden, der geringen Stabilität des Pappgehäuses sei Dank. Wegen der unwelttechnisch bedenklichen Baustruktur aus Pappe, Kunststoff und Elektronik galten die Einwegkameras schon immer als großes Wegwerf- und Entsorgungsproblem. Die Zukunft der Einwegkameras sieht allerdings nicht so rosig aus wie noch vor fünf Jahren: Da Digitalkameras immer günstiger werden und auf Dauer einfach die effizientere Wahl sind, ist davon auszugehen, dass der Umsatz mit Einwegkameras in den kommenden Jahren zurückgehen wird.