Steigender Gaspreis

Hoher Preis für Erdöl wirkt sich auch auf den Gaspreis aus

20.06.11

Nach mehrfachen Preisrückgängen wird Erdgas wieder teuerer. Haushalte, die mit Gas versorgt werden, müssen sich auf höhere Kosten einstellen.

 
Täglich werden neue Privatkunden an das Gasnetz der EnBW angeschlossen © EnBW / Peter Stumpf, DüsseldorfTäglich werden neue Privatkunden an das Gasnetz der EnBW angeschlossen

Obwohl mittlerweile stark für alternative Energien geworben wird, erfreut sich Erdgas einer steigenden Beliebtheit. Es ist vor allem die gute Verfügbarkeit (mittlerweile stößt man in den meisten Regionen auf einen sehr gute Infrastruktur), die viele Bauherren und Immobilieneigentümer dazu bringt, auf Gas zu setzen. Außerdem gilt die Gasverbrennung als sehr effizient: Moderne Heizungsanlagen versprechen eine sehr hohe Energieausbeute.

So praktisch und effizient es auch sein mag, mit Gas zu heizen, einen Nachteil gibt es. Hierbei handelt es sich um die enormen Preisschwankungen. Bereits seit einigen Jahren schwanken die Gaspreise sehr viel stärker, als es früher der Fall gewesen ist. Grund sind die Rohstoffmärkte, die in Bewegung gekommen sind. Veränderte Nachfragebedingungen sowie der verstärkte Einfluss von Spekulanten wirken sich auf den Gaspreis aus.

Der Gaspreis zieht wieder an

In den vergangenen beiden Jahren hatten es Gaskunden vergleichsweise gut. Aufgrund der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise kam es zu einem deutlichen Rückgang der Preise. Spekulanten wurden aus dem Markt vertrieben und die Nachfrage ging ebenfalls zurück. Energieversorger konnten die Gaspreise mehrmals in Folge senken und somit die Haushalte finanziell entlasten. Der in Baden-Württemberg ansässige Versorger EnBW hatte innerhalb des Zeitraums von knapp drei Jahren ganze vier Preissenkungen durchgeführt.

Wie das Unternehmen am vergangenen Mittwoch mitteilte, sieht man sich nun dazu gezwungen, den Gaspreis wieder erhöhen zu müssen. Als Grund wird auf die starken Marktpreise verwiesen. Der Preis für Erdöl habe stark angezogen und dadurch auch den Gaspreis beeinflusst. Die gestiegenen Kosten der Beschaffung müssen nun zu einem Teil an den Kunden weitergereicht werden.

Verbraucher können sich mit Laufzeitverträgen schützen

Haushalte können sich den Entwicklungen, die sich an den Rohstoffmärkten abspielen, nicht vollständig entziehen. Allerdings gibt es Möglichkeiten, um zumindest eine vorübergehende finanzielle Sicherheit zu schaffen. Dies ist möglich, indem so genannte Laufzeitverträge geschlossen werden.

Viele Gasanbieter räumen ihren Kunden die Möglichkeit einer Preisbindung ein. Die Zeiträume können je nach Versorger ganz unterschiedlich liegen. Im Allgemeinen kann aber gesagt werden, dass sich der Gaspreis für einen Zeitraum von ca. 6 bis 24 Monate vertraglich fest vereinbaren lässt und somit eine vorübergehende Unabhängigkeit von der Preisentwicklung erlangt werden kann.

   

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