Indianer in Nordamerika

Die Indianer in Nordamerika haben viel Leid erleben müssen

Als die europäischen Entdecker in Amerika ankamen, hatte dies in den folgenden Jahrhunderten schwere Konsequenzen für die Indianer in Nordamerika.

 

Wir hier in Europa haben eine feste Vorstellung davon, wie Indianer ursprünglich ausgesehen und wie sie gelebt haben. Schließlich kennt ja jeder die Winnetou-Geschichten von Karl May. Dass Indianer aber gar nicht unbedingt in Zelten gewohnt haben und auch Pferde erstmal auf dem amerikanischen Kontinent gar nicht lebten, ist den wenigsten bekannt. Pferde brachten nämlich erst die spanischen Entdecker aus Europa mit. Und viele Indianer lebten nicht in Zelten, sondern in Holzhäusern. Indianer in Nordamerika gab es letztlich auf dem gesamten nordamerikanischen Gebiet. Viele Indianerstämme mit bekannten und unbekannten Namen hatten hier ihre Heimat.

Die Schoschonen lebten im Südwesten Nordamerikas, Comanchen, Sioux und Cheyenne waren in den mittleren Regionen östlich der Rocky Montains angesiedelt und die durch Karl May bekannten Apachen lebten im äußersten Südwesten im Gebiet der Bundesstaaten Arizona und New Mexiko. Nachdem die europäischen Einwanderer im 17. und 18. Jahrhundert in immer größerer Zahl nach Amerika strömten, wurde zuerst versucht, sich mit Verträgen mit den Indianern friedlich zu einigen. Doch die Einwanderer hielten die eigenen Verträge nicht ein und es kam zu vielen blutigen Auseinandersetzungen zwischen den neuen Siedlern und den Indianern. Die Zahl der Indianer nahm dadurch rapide ab.

Den überlebenden Indianer in Nordamerika wurden Reservate zugeteilt, also Ländereien, in denen die Indianer unter sich blieben. Da es sich dabei in der Regel nicht um die besten Flecken Amerikas handelte, waren Hunger und Leid der Indianer von Nordamerika damit noch lange nicht beseitigt. Ein Ausdruck der fehlenden Anerkennung ist auch, dass erst im Jahr 1924 die Indianer, die in den Reservaten lebten, zu Bürgern der jeweiligen Bundesstaaten wurden.

Stattdessen wurde den Indianern verboten, ihre Sprache zu sprechen und stammeseigene Rituale auszuführen. Und wie geht es den Indianern in Nordamerika heute? Zahlenmäßig haben sich die Indianer wieder erholt. Zwar geht es vielen Indianern schlecht: sie leben in Armut und haben mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Doch gibt es auch sehr viele Indianer, die den Sprung in unterschiedliche Industriezweige geschafft haben und sich dort mit ihrer hochwertigen Arbeit einen guten Ruf erarbeitet haben. Starker Nachfrage erfreut sich bei den Amerika-Touristen indianisches Kunsthandwerk. Körbe, Schmuck, Masken oder Schnitzereien sind beliebte Souvenirs.