Wüste

Jemanden in die Wüste schicken ist nicht alles

Die Wüste verfügt je nach ihrer individuellen Lage über einen unterschiedlichen Untergrund und wird darauf basierend namentlich in diverse Arten eingeteilt.

 

Im ursprünglichen Sinn bedeutet Wüste ein vom Menschen verlassenes Land. Aufgrund der nicht vorhandenen Nahrungsbasis könnten Menschen dort nicht dauernd leben. Das Klima in der Wüste hat entweder nur eine sehr kurze, etwa einen Monat dauernde Regenzeit oder ist sogar ganzjährig trocken, Pflanzen kommen nur noch vereinzelt vor. Die dichtere Vegetation zieht sich auf die nahe am Grundwasser befindlichen trockenen Täler zurück. Bei der wenig vorhandenen Dauervegetation liegt es nahe, eine Wüste immer nach der Art des Gesteinsuntergrundes einzuteilen. Dabei haben sich von der Sahara her die arabischen oder berberischen Begriffe für die verschiedenen Wüstentypen der ganzen Erde durchgesetzt.

Bei dem sogenannten Erg zum Beispiel handelt es sich um eine Sandwüste mit Dünenfeldern, die über einhundert Meter hoch sein können und sich über viele Kilometer hinziehen. Sie kommen in den tieferen Teilen der Wüste und nahe der Küste vor. Eine Hammada dagegen ist eine Steinwüste mit Gesteinstrümmern, die von der Insolationsverwitterung, der Aufheizung der Oberfläche durch die intensive Sonneneinstrahlung, zersprengt wurden. Große Hammadas dehnen sich auf den Kalkplateaus der nördlichen Sahara aus.

Besteht der Untergrund einer Wüste aus Kieselsteinen, nennt sie der Beduine Serir, was so viel wie Kieswüste bedeutet. Die Wüsten der Erde kommen auf der Nordhalbkugel in einem breiten Wüstengürtel vor. Dazu zählen die Sahara, die Arabische Wüste und die Wüsten Lut, Tharr, Takla Makan und Gobi sowie in Nordamerika unter anderem die Wüste von Nevada. Auf der Südhalbkugel ist der Wüstengürtel in den einzelnen Kontinenten etwas asymmetrisch, weil an ihren Westseiten die Wüsten sehr weit äquatorwärts vorstoßen. Hierbei handelt es sich um die peruanische Küstenwüste und die Namib.

Wenn die Meeresluft von den Westseiten aus auf das Festland trifft, wird sie sofort wärmer und kann dadurch mehr Feuchtigkeit aufnehmen, statt sie abgeben zu müssen. Es regnet deshalb nur sehr selten. Die Atacama ist die wohl regenärmste Wüste der Erde. Es kommt über den kalten Meeresströmungen jedoch häufig zur Bildung ausgedehnter Nebelfelder, wenn wärmere Meeresluft dort abgekühlt wird. Die Vollwüsten sind in ihrem Kerngebiet sehr trocken, die Halbwüsten bilden den Randsaum der Wüstengebiete und empfangen bis zu zweihundertfünfzig Millimeter Niederschlag.