Ungeklärtes Gewitterphänomen

Kugelblitze geben der Wissenschaft weiterhin Rätsel auf

02.08.12

Lange Zeit hielt man Kugelblitze für großen Unfug. Doch mittlerweile gibt es Videomaterial, mit dem sich Wissenschaftler intensiv beschäftigen.

 
Gewöhnliche Gewitterblitze kennt jedermann, doch manchmal werden auch Kugelblitze gesichtet © panthermedia.net/Clemens HumeniukGewöhnliche Gewitterblitze kennt jedermann, doch manchmal werden auch Kugelblitze gesichtet

Blättert man in den Geschichtsbüchern, so stößt man immer wieder auf die Beschreibung von Kugelblitzen. Bereits vor Jahrhunderten wurden Kugelblitze gesichtet und im Anschluss sogar dokumentiert. Allerdings wollte die moderne Wissenschaft den alten Berichten keinen Glauben schenken – zumindest gab es nur wenige Wissenschafter, die sich mit dieser Thematik beschäftigt haben. Meist wurden die kugelförmigen Blitze als Erfindungen abgetan.

Existenz der Kugelblitze wird nicht mehr angezweifelt

In den vergangenen Jahren hat sich das Bild jedoch grundlegend verändert. Inzwischen gibt es zahlreiche Wissenschaftler, die fest an die Existenz von Kugelblitzen glauben. Diese Tatsache ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass in der heutigen Zeit wesentlich besser über entsprechende Sichtungen berichtet werden kann. Nachrichten über Sichtungen verbreiten sich wesentlich schneller und außerdem kommt es gelegentlich vor, dass Personen ihr Smartphone zur Hand haben und somit Foto- oder gar Videoaufnahmen machen können. In Anbetracht der vielen Berichte und Aufnahmen scheint die Existenz der Kugelblitze belegt zu sein.

Gewitterphänomen auch in Deutschland und Österreich

An der Universität Salzburg beschäftigt sich Dr. Alexander Keul bereits seit Jahren mit diesem Phänomen, welches er selbst als global bezeichnet. Meldungen über Kugelblitzsichtungen, die aus aller Welt stammen, gehen bei ihm ein. Hierbei ist festzustellen, dass es auch Sichtungen in Deutschland und Österreich gibt. In diesem Jahr wurden beispielsweise Kugelblitze in Obersailauf (Spessart), Forchheim (Oberfranken) und Heiligenhaus (Ruhrgebiet) gesichtet. Zudem gibt es tolle Zufallsaufnahmen, die unter anderem mit Webcams in Montafon und Zwönitz entstanden sind.

Bürger werden zur Unterstützung aufgerufen

Die Universität Salzburg freut sich über Unstützung. Wer Kugelblitze bei einem Gewitter beoachtet hat, darf sich mit den Wissenschaftlern gerne in Verbindung setzen. Am meisten freut man sich dort über Aufnahmen, die mit der Kamera gemacht werden. Wer einen Kugelblitz zu sehen bekommt, sollte daher schnell schalten und zur Kamera greifen. Allerdings sollte man nicht gezielt auf die Jagd gehen: Gewitter beobachtet man am besten vom sicheren Gebäude oder vom Auto aus. Auf gar keinen Fall sollte unnötige Risiken eingegangen werden, denn der Blitzschlag ist ein Risiko, welches es nicht zu unterschätzen gilt.

   

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