Kostenanstieg in der privaten Krankenversicherung

Laut AOK-Studie sollen die PKV Beiträge kräftig anziehen

03.06.13

Die AOK warnt indirekt vor einem Wechsel in die private Krankenversicherung. Dort müsse man sich nämlich auf einen enormen Anstieg der Kosten einstellen.

 
Steigende Kosten im Gesundheitssystem lassen die Versicherungsbeiträge steigen © panthermedia.net/Monkeybusiness ImagesSteigende Kosten im Gesundheitssystem lassen die Versicherungsbeiträge steigen

Seit Jahren haben die Krankenkassen mit dem Problem zu kämpfen, dass ihnen die besser verdienenden Mitglieder weglaufen. Wegen der Aussicht auf niedrigere Versicherungsverträge wechseln zahlreiche Besserverdiener bewusst von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung. Dieser Wechsel macht den Kassen finanziell zu schaffen, da stattliche Beitragseinnahmen verloren gehen.

Von Zeit zu Zeit wird daher vor dem Wechsel in die private Krankenversicherung gewarnt. Laut dem Nachrichtenmagazin „Stern“ hat die AOK eine Studie in Auftrag gegeben, in deren Rahmen ermittelt wurde, wie stabil die Beiträge in der privaten Krankenversicherung sind. Die Studie kommt zu einem erschreckenden Ergebnis. Privatversicherte müssen sich demnach auf deutlich steigende Beiträge einstellen.

Deutlicher Anstieg der PKV Beiträge wird vorhergesagt

Die Studie, die vom AOK-Bundesverband in Auftrag gegeben wurde, sagt einen Kostenanstieg von 2.700 Euro voraus. Um diesen Betrag müssten die Anbieter privater Krankenversicherungen ihres Jahresbeiträge erhöhen, damit sie in den nächsten 40 Jahren wettbewerbsfähig bleiben. Für zahlreiche Versicherungsnehmer hätte dies zur Folge, dass sich ihre Beiträge nahezu verdoppeln.

Insgesamt nennt die Studie gleich drei Hauptgründe, weshalb der PKV ein solch immenser Kostenanstieg bevorsteht. Da wären zunächst einmal die steigenden Kosten von Behandlung sowie Arznei, welche die Versicherer einfach nicht in den Griff bekommen. Ebenso würden die Versicherer nicht berücksichtigen, dass die Menschen immer älter werden. Im Übrigen verweist man auf die gesunkenen Marktzinsen, wodurch die Rücklagen geringere Renditen erwirtschaften.

Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung liegen ganz ähnlich

Mit dem Finanzausblick der gesetzlichen Krankenversicherung hat sich die Studie allerdings nicht beschäftigt. Dabei wäre dies äußerst interessant gewesen, denn betrachtet man die Situation einmal genauer, so liegen die Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung ganz ähnlich.

Die steigenden Kosten im Gesundheitssystem machen den Krankenkassen letztlich ebenso zu schaffen. Dasselbe gilt für die immer älter werdenden Kassenmitglieder: Auch hier müssen sich die Kassen auf höhere Kosten einstellen. Der Verweis auf die niedrige Verzinsung der Rücklagen lässt die gesetzliche Krankenversicherung auch nicht in einem besseren Licht dastehen – dort werden für die Mitglieder nämlich gar keine Rücklagen gebildet.

   

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