Wenig Nachwuchs in Deutschland

Zusammengefastste Geburtenziffer in Deutschland weiterhin rückläufig

28.09.12

Die Geburtenziffer für 2011 verzeichnet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Experten rechnen für die kommenden Jahre mit einem weiteren Rückgang.

 
Statistisch gesehen bringt eine Frau in Deutschland 1,36 Kinder zur Welt © panthermedia.net/Serhiy KobyakovStatistisch gesehen bringt eine Frau in Deutschland 1,36 Kinder zur Welt

Es ist weitläufig bekannt, dass die Geburtenrate in Deutschland nicht allzu hoch ist bzw. Deutschland gegenüber den meisten anderen Ländern vergleichsweise bescheiden abschneidet. Deutsche Paare bekommen immer weniger Kinder, woraus viele gesellschaftliche und vor allem auch politische Schwierigkeiten resultieren.

Im vergangenen Jahr gab es ein wenig Hoffnung, weil sich die zusammengefasste Geburtenziffer für das Jahr 2010 leicht erholt hatte. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Lauf ihres Lebens bekommen würde, sofern ihr Geburtenverhalten dem Verhalten einer Durchschnittsgruppe entspricht. Die Daten der Durchschnittsgruppe basieren auf dem Geburtenverhalten der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren.

Frauen gebären seltener

Nun hat das Statistische Bundesamt die zusammengefasste Geburtenziffer für das Jahr 2011 ermittelt. Leider konnte der Trend des Jahres 2010 nicht bestätigt werden: Die Zahl war wieder leicht rückläufig. Für das vergangene Jahr wurde ein Wert von 1,36 ermittelt, was letztlich bedeutet, dass Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren durchschnittlich 1,36 Kinder in ihrem Leben auf die Welt bringen.

Die veröffentlichte Zahl gilt für ganz Deutschland. Bei genauerem Hinsehen sind jedoch Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen festzustellen. Im letzten Jahr hat die Geburtenziffer in allen Bundesländern abgenommen, außerdem Saarland. Des Weiteren ist festzustellen, dass die Zahl in den alten Bundesländern etwas höher als in den neuen Bundesländern liegt. Langfristig ist der Trend zu erkennen, dass die Geburten vor allem bei den jüngeren Frauen zurückgehen, während sie bei den Frauen im Alter von 30 bis 40 Jahren leicht anziehen.

Keine Trendwende in Sicht

Die Experten vom Statistischen Bundesamt gehen davon aus, dass die zusammengefasste Geburtenziffer in den kommenden Jahren weiterhin abnehmen wird. Ein nicht besonders starker aber dafür kontinuierlicher Rückgang wird erwartet. Gründe führt das Statistische Bundesamt zwar nicht an, doch letztlich sind diese im Allgemeinen gut bekannt. Es ist vor allem unsere moderne Gesellschaft, die sich für den Rückgang der Geburten verantwortlich zeigt. Zunehmend mehr Frauen wollen Karriere machen. Außerdem gelten Kinder als kostspielig. Etliche Paare treffen daher bewusst die Entscheidung, lediglich ein oder zwei Kinder zu haben. Familien mit vielen Kindern werden seltener.

Allerdings hat diese Entwicklung ihre Kehrseite. Da immer weniger Kinder nachkommen, wird der Anteil der Alten immer größer. Sowohl für das Rentensystem als auch für die Krankenversicherung ist dies ein großes Problem. In vielen Bereichen werden eines Tages grundlegende Änderungen erforderlich sein.

   

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