Bergbauernhof

Einen Bergbauernhof finden Sie vornehmlich in den Alpen

Ein Bergbauernhof hat je nach Lage eine oder mehrere Almen, die allerdings nur im Sommer verwendet werden, und zwar zur Viehwirtschaft bzw. Käseherstellung

 

Auf dem Bergbauernhof ist Ackerbau nur im Minimaßstab, also für die eigene Küche, möglich. Stattdessen wird hauptsächlich Gras bzw. Heu für das Vieh eingebracht, welches zweimal im Jahr getrieben wird, einmal hinauf, einmal herab. Der Viehbestand setzt sich überwiegend aus Schafen, Ziegen und Kühen zusammen. Dementsprechend sind die typischen Produkte, die erzeugt werden auf dem Bergbauernhof, Lebensmittel wie Butter, Käse und Speck.

Beim Bergbauernhof ist der Einsatz von technischen Geräten aufgrund der Hanglage bzw. Hangneigung sehr erschwert bis unmöglich und auch teilweise unrentabel wegen der Kürze der Vegetationsperiode, die langen und schneereichen Winter und die meist abgelegene Lage. Dort, wo einfache Fahrwege nicht angelegt werden können, weil es das Gelände nicht zulässt bzw. es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, werden landwirtschaftliche Seilwege, also Seilbahnen, eingesetzt zum Transport von Heu, Materialien, Dünger und der selbst erzeugten Produkte. Bei ganz abgelegenen Bergbauernhöfen wird die Materialseilbahn auch zur Beförderung eines begrenzten Personenkreises genutzt, weil es sonst keine Zufahrtsmöglichkeit gibt oder Aufwand zu groß wäre.

Ein Bergbauernhof kann durchaus auch als Biobetrieb geführt werden. Die Anzahl der gehaltenen Tiere richtet sich nach dem vorhandenen Futterbestand. Aufrechterhalten wird der Tierbestand durch eigene Nachzucht, wobei in regelmäßigen Abständen fremdes Vieh dazu gekauft wird, um Inzucht zu vermeiden. Auf dem Bergbauernhof haben die Tiere im Prinzip das ganze Jahr Auslauf. Mit ihrem Kot werden zugleich die Weideplätze gedüngt. Dadurch wird die Erosion verhindert und das Verwalden verzögert, es wird also eine Art Landschaftsschutz betrieben, der auch touristisch genutzt wird.

Bergbauernhöfe wurden erst mit der Bevölkerungsexplosion interessant, So mancher nachgeborene Bauernsohn zog es vor, als Bergbauer zu fungieren anstatt auf dem väterlichen Hof als Knecht arbeiten zu müssen. So blieb noch ein Rest Eigenständigkeit. Heute sind viele Orte von Abwanderung bedroht. Der Staat versucht dies aufzuhalten, indem er Förderungen verteilt. Dennoch gehört schon viel Idealismus dazu, auf einem Bergbauernhof zu leben und die aus der Situation resultierenden Schwierigkeiten zu bewältigen. Und solange schonend mit der Natur umgegangen wird, ist der Tourismus auf dem Bergbauernhof ein willkommene Abwechselung.