Mediziner kritisieren Impfmüdigkeit

Hohe Masererkrankungsrate in Deutschland wegen fehlender Impfungen

22.04.13

Zunehmend mehr Eltern entscheiden sich gegen das Impfen ihrer Kinder. Diese Entwicklung begünstigt die Verbreitung gefährlicher Erkrankungen.

 
Schutzimpfungen unterstützen die Ausrottung schwerer Krankheiten © panthermedia.net/Erwin WodickaSchutzimpfungen unterstützen die Ausrottung schwerer Krankheiten

Die so genannte Impfmüdigkeit verkörpert ein medizinisches Problem, das in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat. Es werden nämlich immer mehr Eltern, die die Entscheidung treffen, ihre Kinder nicht mehr impfen zu lassen. Auch bei sich selbst verzichten die Eltern häufig auf Impfungen.

Die so genannten Impfgegner führen gleich mehrere Gründe an, weshalb es nicht sinnvoll ist, sich selbst oder die Kinder zu impfen. Als eines der Hauptargumente werden die gesundheitlichen Risiken der Impfungen angeführt. Des Weiteren wird den Pharmaunternehmen sowie auch den Ärzten oftmals Geldgier vorgeworfen. Angeblich würde es die Impfungen nur geben, damit die Arzneimittelindustrie an den Patienten verdient.

Mehr Kinder sollten gegen Masern geimpft werden

Aufgrund dieser Entwicklung schlagen zunehmend mehr Ärzte und Forscher Alarm. Da es wieder mehr Bürger gibt, die über keine Schutzimpfungen verfügen, fällt es bestimmten Erregern deutlich leichter, sich zu verbreiten. Dies trifft auch für den Erreger der Masern zu, der in Deutschland vergleichsweise stark verbreitet ist. Laut einer Mitteilung von GlaxoSmithKline kommt Deutschland auf eine der höchsten Masererkrankungsraten innerhalb Europas.

Im Jahr 2010 wurde für Deutschland eine Impfquote bei der Masern-Mumps-Röteln Impfung von 91 Prozent gemessen. Auf den ersten Blick mag es sich hierbei um einen hohen Wert handeln. Allerdings streben Mediziner eine Impfquote von 95 Prozent an. Mit einer solch hohen Quote wird angestrebt, die Masern auszurotten. Allerdings scheint dies in Anbetracht der derzeitigen Impfquoten nicht machbar zu sein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO musste das Ziel, die Ausrottung der Masern, auf 2015 verschieben.

Auch Erwachsene sollten sich impfen

Die Masernimpfung richtet sich vorrangig an Kinder. Für sie ist die Schutzimpfung besonders wichtig, weil sie in Kindergarten oder Schule mit besonders vielen anderen Personen in Kontakt kommen und somit einem erhöhten Risiko der Ansteckung ausgesetzt sind. Allerdings werden sie damit zum potentieller Träger der Erreger und können somit auch Familienmitglieder anstecken.

Früher wurde man ausschließlich in der Kindheit gegen Masern geimpft. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass sich Erwachsene erneut impfen lassen sollen. Seit 1991 gilt die Empfehlung zur zweimaligen Impfung. Damit keine Daten über bisherige Impfungen verloren gehen, sollten sämtliche Impfungen in den Impfpass eingetragen werden. Das Dokument gilt es gut aufzubewahren.

   

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