Gesundheitsfallen im Alltag

Kassenbon wegen giftiger Oberflächen besser nur kurz anfassen

16.08.12

Der klassische Kassenbon wird auf Thermopapier gedruckt, dessen Oberfläche mit bedenklicher Chemie behandelt ist. Beim Berühren ist Vorsicht angebracht.

 
Wegen ihrer beschichteten Oberflächen gelten Kassenzettel als Gesundheitsrisiko © panthermedia.net/Bernd LeitnerWegen ihrer beschichteten Oberflächen gelten Kassenzettel als Gesundheitsrisiko

Beim Einkaufen ist es üblich, dass man nach dem Bezahlen einen Blick auf den Kassenbon wirft. Schließlich sind Fehlabrechnungen keine Seltenheit. Da ist es besser, noch einmal eine kurze Kontrolle vorzunehmen, damit man sich auf der sicheren Seite befindet. Zumal viele Personen ihre Kassenzettel mit nach Hause nehmen und sie sicher aufbewahren. Gerade beim Kauf teurer Produkte ist dies zu empfehlen, damit man sie im Bedarfsfall noch umtauschen kann oder ein Garantienachweis existiert.

Für die meisten Personen ist ein Kassenzettel nichts anderes als ein Stück Papier. Dementsprechend werden die Zettel nicht gerade mit Vorsicht angefasst – es kann durchaus vorkommen, dass sie kurzerhand in den Mund genommen werden oder auch den Kindern, die noch im Einkaufswagen sitzen, zum Spielen gegeben werden.

Gift auf dem Papier von Kassenzetteln

Allerdings ist dies nicht zu empfehlen, denn Kassenbons bestehen nicht einfach nur aus Papier. Zwar macht Papier den Hauptbestandteil aus, aber damit sie bedruckt werden können, verfügen sie über eine spezielle Beschichtung. Genau diese Beschichtung steht seit einigen Jahren in der Kritik.

Im letzten Jahr deckten die Gesundheitsexperten von Greenpeace einen kleinen Skandal auf. Bei nahezu allen Großhandelsketten bzw. allen großen Verkäufern von Lebensmitteln wird an den Kassen auf Papier gesetzt, dessen Beschichtung als kritisch zu beachten ist. Auf der Oberfläche des Papiers befindet sich das so genannte Bisphenol A, das für den Menschen schädlich sein kann. Es kann über die Haut in das Blut gelangen und dort eine Art hormonelle Wirkung entfalten. Greenpeace hatte die Handelsunternehmen deshalb dazu aufgefordert, auf anderes Papier zu setzen.

Nicht alle Händler haben reagiert

Seither ist ungefähr ein Jahr verstrichen. Greenpeace hat erneut Untersuchungen vorgenommen und kam zum Entschluss, dass die meisten Unternehmen reagiert haben. Lediglich bei Edeka und Kaiser's wurde weiterhin das alte Thermopapier mit Bisphenol A Beschichtung gefunden. Andere Unternehmen, wie beispielsweise Aldi Nord oder Lidl sind auf Ersatzstoffe umgestiegen.

Ob die Ersatzstoffe weniger gefährlich sind, lässt sich jedoch nur schwer sagen. Hier mangelt es noch an Forschungsergebnissen, bisherige Untersuchungen lassen jedoch darauf schließen, dass auch hier eine gewisse Bedenklichkeit besteht. Aus diesem Grund sollte mit Kassenzetteln vorsichtig umgegangen werden. Am besten man fasst sie nur sehr kurz an und außerdem sollten sie auf keinen Fall in die Hände gelangen. Zur Entsorgung empfiehlt Greenpeace die Restmülltonne, damit das schädliche Papier nicht in den Recycling-Kreislauf gerät.

   

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