Edelhölzer

Schöne Hölzer müssen nicht aus den Tropen kommen

05.06.12

Auch europäisches Holz kann wie Tropenholz aussehen. Die Verwendung lohnt sich, schließlich wird so die nachhaltige Forstwirtschaft unterstützt.

 
Sieht aus wie Tropenholz, stammt aber aus Europa © KebonySieht aus wie Tropenholz, stammt aber aus Europa

Es dürfte sich längst herumgesprochen haben, dass es nicht sehr empfehlenswert ist, Tropenhölzer zu verarbeiten. Durch den Kauf entsprechender Hölzer wird so gut wie immer die Abholzung und gleichzeitige Zerstörung der Regenwälder gefördert. Daher ist es sinnvoller auf heimische Holzsorten auszuweichen. Entsprechende Hölzer entstammen einer nachhaltigen Forstwirtschaft, was gleich mehrfach von Vorteil ist.

Werden Hölzer gekauft, die aus europäischen Wäldern stammen, so findet eine unmittelbare Unterstützung der regionalen oder zumindest europäischen Wirtschaft statt. Gleichzeitig wird verringert sich die Nachfrage nach Hölzern, die aus den Regenwäldern stammen, wovon vor allem die Umwelt profitiert. Außerdem werden die Transportwege signifikant verkürzt, was für die Umwelt ebenfalls von Vorteil ist.

Tropische Hölzer sind nach wie vor sehr gefragt

Obwohl die Nachteile des Kaufs von Tropenholz mittlerweile allseits bekannt sind, gibt es immer noch viele Käufer, die sich letztlich für Tropenhölzer entscheiden. Hierfür zeigen sich im Wesentlichen zwei Gründe verantwortlich. Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass Tropenholz mit einer besonders schönen Optik aufwartet. Viele dieser Holzsorten sind sehr dunkel und verfügen über eine schöne Maserung. So mancher Kaufinteressent kann einfach nicht widerstehen.

Zum anderen gelten einige tropische Hölzer als sehr belastbar. Sie sind besonders hart und auch sehr witterungsbeständig – und das auch bei unserem Klima. Da überrascht es nicht, dass so mancher Holzexperte sogar bewusst zum Kauf von Tropenholz rät. Im Grunde ist dies sehr schade, denn so lässt sich die Abholzung der Regenwälder nicht stoppen.

Heimische Holzsorten können genauso schön sein

Aber es geht auch anders. Der finnische Holzspezialist Kebony hat ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe sich europäische Hölzer veredeln lassen. Das Verfahren wird als Kebonisieren bezeichnet und wirkt sich deutlich auf die Farbe des Holzes aus. Die Hölzer werden verdunkelt und können sogar einen rötlichen Schimmer entwickeln, sodass sie den Tropenhölzern sehr ähnlich sehen. Zudem soll das Verfahren dabei helfen, die Lebensdauer bzw. die Witterungsbeständigkeit zu steigern.

Wie das Unternehmen mitteilt, wird im Rahmen des Prozesses ausschließlich auf natürliche Mittel zurückgegriffen. Hierbei spielt ein Bioalkohol eine bedeutende Rolle. Er trägt maßgeblich dazu bei, die Holzfasern zu stärken und somit die Beständigkeit gegenüber Fäule und Schädlingen zu erhöhen. Entsprechende Hölzer sind auch im deutschen Holzhandel erhältlich.

   

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