Smartphone Screen Guide

Aktuelle Smartphone Screens und was Sie können

25.05.12

Was bedeuten diese ganzen Abkürzungen, welche Arten von Displays gibt es und welche Technologien sind auf dem Vormarsch?

 
Smartphone Displays © panthermedia.net/Vladimir YudinSmartphone Displays

OLED, E-Ink, TFT, 640 x 480 Pixel, High Definition … so unterschiedlich diese Begriffe sind, so beziehen sie sich doch alle auf eines: Technologien moderner Smartphone Displays. Meist werden heute Touchscreens verbaut, wodurch das Display nicht mehr nur länger ein kleiner Bildschirm mit Worten und Zeichen ist, sondern zum Schlüsselobjekt der gesamten Interaktion mit dem Smartphone und seinen Möglichkeiten wird. Was bedeuten diese ganzen Abkürzungen, welche Arten von Displays gibt es und welche Technologien sind auf dem Vormarsch?

Der Klassiker: LCD

Alle üblicherweise verbauten Displays basieren auf der beliebten LCD-Technologie, die lange Zeit als die einzig Wahre angepriesen wurde. Kein Wunder, schließlich vereint sie die Eigenschaften eines klaren, hellen Bildschirms mit kräftigen Farben, kompakter Bauform, schnellen Reaktionszeiten und langer Lebensdauer mit extrem niedrigem Energieverbrauch. Die Liquid Crystal Displays werden in der Regel mit TFT-Matrix zur Ansteuerung der Pixel verbaut, so wie sie auch häufig in Notebooks Verwendung finden. Daneben gibt es Ableger wie Super LCD – oder SLCD – die für noch stärkere Kontraste und wärmere Farben sorgen, aber einen leicht erhöhten Energieverbrauch aufweisen. Der große Nachteil dieser Technologie ist jedoch, dass der Bildschirminhalt ohne eigene Hintergrundbeleuchtung kaum noch lesbar ist oder bei starkem Umgebungslicht reflektiert, sodass der Blickwinkel letztlich über die die Qualität des Betrachteten entscheidet. Sollen diese Eigenschaften ausgeglichen werden, muss man einen wesentlich höheren Stromverbrauch in Kauf nehmen.

OLED: Blickwinkelabhängigkeit adé

Im Vergleich zum LCD haben OLED-Screens (OLED = Organic Light Emitting Diode, dt. organische Leuchtdiode) den Vorteil, dass die Pixel selbst in alle Richtungen leuchten. Dies bedeutet, dass weder die Verteilung des Hintergrundlichts noch der Blickwinkel für den Kontrast eine Rolle spielen. Damit lassen sich zum Beispiel problemlos Bilder, Videos oder andere Inhalte gemeinsam auf dem Screen betrachten, ohne dass bei schrägem Blickwinkel die Erkennbarkeit leidet. Das Problem mit OLEDs ist allerdings, dass sie extrem empfindlich auf Wärme, Wasser, Sauerstoff oder übermäßigen Stromzufluss reagieren, wodurch bei diesen Displays nach gewisser Zeit die Pixel teilweise schwächer leuchten oder farbstichig werden.

Der große TFT-Konkurrent: AMOLED

Durch die aktive Transistor-Matrix in AMOLEDs ( = Active Matrix Organic Light Emitting Diode) können auch vergleichsweise große OLED-Displays hergestellt werden. Diese neue Technologie, die sich immer stärker als DER Kontrahent des klassischen TFT herausbildet, ermöglicht Screens mit wesentlich satteren Farben und hat den Vorteil, dass immer nur so viel Energie verbraucht wird, wie auch Pixel leuchten. Und da die Farbe schwarz beispielsweise durch das Abschalten von OLEDs „produziert“ wird, kostet ein eingeschränkter Betrieb mit vorwiegend schwarzem Hintergrund (z.B. Anzeige der Uhrzeit etc.) kaum Strom. Samsung hat mit seiner Super AMOLED Technologie dies alles auf die Spitze getrieben, indem sie das Touch Panel mit der obersten Glasschicht kombinierten und dadurch noch kräftigere und leuchtendere Farben erzeugen konnten.

Touchscreen-Technologien

Bei den beliebten und immer häufiger verwendeten Touchscreen-Bildschirmen unterscheidet man grundsätzlich zwischen drei Sorten, die sich in Funktionsweise, Empfindlichkeit und Art der Benutzung unterscheiden.

1. Induktive Touchscreens

Diese Art wird eher selten bei Smartphones, sondern eher bei Grafiktabletts und Tablett-PCs benutzt . Sie lassen sich nur über spezielle Eingabestifte mit integrierter Spule steuern, was in diesem Fall eher unpraktisch ist.

2. Resistive Touchscreens

Diese Art Touchscreen muss mit vergleichsweise starkem Druck mit dem Finger bedient werden. Der Grund sind die zwei dünnen Metallschichten unter dem Displayglas, die durch das Drücken zusammengespresst werden. Anschließend wird die Position der Druckstelle ermittelt, es folgt die entsprechende Reaktion.

3. Kapazitive Touchscreens

Diese Technik wird mit Abstand am häufigsten verwendet, weil sie sehr sensibel auf die Aufforderungen des Benutzers reagiert und extrem kurze Reaktionszeiten hat, sodass beispielsweise auch Multi-Touch Technologien möglich werden. Grob gesagt entsteht dabei ein minimaler Ladungstransport vom Display auf den Finger – woraus die Software den Punkt ermittelt, an dem die Ladung sich verändert hat. Die Reaktionssschnelle ist ungeschlagen – allerdings lassen sich solche Touchscreens ausschließlich mit dem bloßen Finger oder einem leitenden Eingabestift bedienen, nicht jedoch mit Handschuhen, Prothesen oder herkömmlichen Eingabestiften und anderen Gerätschaften. Dennoch ist dies die derzeit sinnvollste und praxisorientierteste Lösung, die in den meisten Fällen Verwendung findet.

   

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