Lauflernhilfe

Von dem Einsatz einer Lauflernhilfe wird von Ärzten stark abgeraten

Eine Lauflernhilfe soll, wie der Name sagt, einem Kind dabei helfen, laufen zu lernen. Die Geräte sind allerdings sehr umstritten, Ärzte raten sogar ab.

 

Wann die ersten Schritte getan werden, ist von der individuellen Entwicklung des jeweiligen Kindes abhängig, manche starten früh andere lassen lieber ein wenig auf sich warten. Fest steht auf alle Fälle, das Kinder das Gehen am besten ganz allein erlernen, auch wenn sie manchmal gerne an den Händen eines Erwachsenen ein paar Schritte laufen. Solche Hilfestellungen bringen den Kindern allerdings natürlich nicht das Laufen bei. Ein Kind wird außerdem erst dann selbständig laufen, wenn die Knochen und Gelenke stark genug sind, sein Gewicht zu tragen. Zusätzlich müssen auch die Körperkoordination und der Gleichgewichtssinn ausreichen entwickelt sein, weshalb es nicht hilft, wenn man sein Kind immer wieder dazu animiert, denn das schadet der Entwicklung eher, als das es ihr gut tut.

Bei einer sogenannten Lauflernhilfe , die man auch Gehfrei oder Babywalker nennt, sitzt das Kind in einem Gestell, sodass seine Beine den Boden berühren und es sich frei im Raum bewegen kann. Kinderärzte waren jedoch immer wieder vor dem Einsatz dieser angeblichen Hilfen, da immer wieder schwere Unfälle passieren, wie zum Beispiel lebensgefährliche Treppenstürze und schwere Kopfverletzungen. Jährlich stürzen tausende Kleinkinder mit solche Geräten die Treppen hinunter oder sie kippen um, während sie versuchen , sich über Türschwellen oder Teppichkanten zu bewegen. Schürfwunden bis hin zu Schädelbrüchen sind hierbei die häufigsten Verletzungen. Erwachsene Personen unterschätzen oftmals die möglichen Gefahrenquellen, die durch den erweiterten Spielraum der Kinder entstehen. Hierzu gehören zum Beispiel auch Verbrühungen oder Verbrennungen, da die Kinder in der Lauflernhilfe auch an Tische heran kommen, und Tassen oder Schüsseln mit heißem Inhalt herunter reißen.

Es wurden zwar neue Vorschriften entwickelt, die das Umkippen erschweren sollen, aber ausschließen kann man es trotzdem nicht völlig. Außerdem wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Lauflernhilfen Kindern keinesfalls helfen, früher laufen zu lernen, eher im Gegenteil. Durch die Fixierung in diesem gerät verzögern sie außerdem die Rotationsbewegungen des Kindes, anstatt sie zu fördern. Denn das Kind kann so nicht lernen, sein Gleichgewicht bei einer seitenwechselnden Verlagerung zu halten. Kinder lernen dann laufen, wenn es ihrer individuellen Entwicklung entspricht, weshalb eine Lauflernhilfe zusätzlich völlig überflüssig ist.