Mode im Mittelalter

Die Mode im Mittelalter hatte unterschiedliche Facetten

Die Mode im Mittelalter machte eine Entwicklung durch: von eher schlicht geschnittenen Gewändern hin zu körperbetonenden und körperverlängernden Schnitten.

 

Fashion war schon immer auch Ausdruck eines bestimmten Lebensgefühls. Mode im Mittelalter, das zeitlich etwa in den Jahren 800-1500 n. Chr. anzusiedeln ist, war das nicht anders. Damals war jedoch vor allem die Rolle der Kirche mitentscheidend darüber, welcher Art die Kleidung war, die die Menschen trugen. Wichtig war dabei, dass der Körper von den Gewändern verhüllt wurde. Daher waren die Gewänder, und zwar sowohl die der Männer als auch die der Frauen, lang.

In den frühen Jahrhunderten des Mittelalters dominierte in der Baukunst der romanische Stil und mit ihm eine Vorliebe für eine gewisse Klobigkeit. Dies zeigt sich auch in der Mode des Mittelalters zu dieser Zeit. Die Gewänder bestanden aus Unter- und Oberkleidern, die gerade geschnitten waren. Über die Oberkleider wurden oftmals noch Umhänge getragen, die auch ärmellos sein konnten. Mit dem Aufkommen der Gotik um 1200 kam es zu einer Hervorhebung der senkrechten Linie. Für die Mode des Mittelalters bedeutete dies, dass die Gewänder den menschlichen Körper zu verlängern hatten.

Dies wurde durch längere Schleppen erreicht, aber auch durch Hüte, die immer spitzer und höher wurden. Hüte wurden zur damaligen Zeit von beiden Geschlechtern und unabhängig vom jeweiligen Reichtum getragen. Die Kleider lagen eng am Oberkörper an und in der Frauenmode wurde das Dekolleté entdeckt. Eine Entwicklung, die von der Kirche misstrauisch beobachtet wurde. Interessant ist auch die Schuhmode im Mittelalter. Es wechselten sich eher spitze Schuhformen mit eher runderen Formen ab, bis sich jedoch ab dem 14. Jahrhundert der Schnabelschuh etablierte. Der Schnabel des Schuhs wurde ausgestopft und behinderte mit zunehmender Länge das Laufen. Die Länge des Schnabels gab zudem über die Standeszugehörigkeit des Trägers Auskunft.

Grundsätzlich nahm die Ausschmückung der Gewänder zu, was vor allem die Verwendung teurer Seidenstoffe bedeutete. Mit der Eroberung von Byzanz im Jahre 1204 fand die Seidenweberei in Europa Einzug. Seidenstoffe mussten nun nicht mehr aus Byzanz kostspielig importiert werden, sondern wurden nun auch in Europa, besonders in Italien, hergestellt. Wer sich in unseren Tagen für Mode im Mittelalter begeistern kann, dem stehen etliche Anbieter zur Auswahl, die sich auf die Herstellung mittelalterlicher Gewänder spezialisiert haben. Neben Alltagsgewändern wird dort sogar Hochzeitsgarderobe, wie z.B. Brautkleider im Burgfräuleinstil, angeboten.