Kein Beitrag zur Energiewende

So mancher Ökostromtarif ist eine echte Mogelpackung

14.02.13

Ökostrom ist bei fast jedem Stromversorger erhältlich. Doch leider wird der grüne Strom nicht immer auf Basis erneuerbarer Energien erzeugt.

 
Ökostrom basiert nicht immer auf regenerativen Energien © panthermedia.net/Arne TrautmannÖkostrom basiert nicht immer auf regenerativen Energien

Nachhaltige Energie ist bereits seit mehreren Jahren ein bedeutsames Thema. Doch erst seit dem Atomunglück im japanischen Fukushima sowie der daraufhin eingeläuteten Energiewende in Deutschland erfährt der Ökostrom eine wirklich große Aufmerksamkeit. Seither machen sich viele Bürger darüber Gedanken, ob auch sie von konventionellem Strom auf Ökostrom umsteigen sollen, um somit die Energiewende zu unterstützen.

Ein solcher Umstieg ist innerhalb kürzester Zeit vollzogen. Noch nie zuvor war es so leicht, den Stromtarife oder gar den Versorger zu wechseln. Die Kündigungsfristen sind nicht lang bemessen und zugleich ist die Auswahl an Tarifen, die Zugang zu grünem Strom versprochen, ungemein groß. Da überrascht es auch nicht, dass viele Privathaushalte die Chance nutzen und umsteigen.

Aus der Steckdose kommt nach wie vor derselbe Strom

Stromkunden, die sich für den Umstieg auf grünen Strom entscheiden, haben oftmals eine falsche Vorstellung davon, wie die Umstellung aus technischer Sicht erfolgt. Häufig wird angenommen, es würde tatsächlich Strom aus der Steckdose kommen, der mit Hilfe regenerativer Energien erzeugt wurde. In Wirklichkeit ändert sich am Strom und dessen Herkunft jedoch gar nichts.

Ein solcher Wechsel findet stets auf dem Papier statt. Aus technischer Sicht wäre es viel zu aufwendig und daher auch zu teuer, den Verbrauchern exakt den Strom zu liefern, den sie ausgewählt haben. Stattdessen kaufen die Versorger den Strom ein, den sie an ihre Kunden verkaufen oder sie produzieren ihn im Idealfall tatsächlich selbst.

Ökostrom ist nicht automatisch grün

Leider leisten Stromkunden mit dem Umstieg auf grüne Energie nicht immer den Beitrag, den sie gerne leisten würden. Das Immobilienportal Immonet hat vor wenigen Tagen auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass der Begriff Ökostrom von den einzelnen Versorger sehr unterschiedlich interpretiert ist. Einige Versorger nehmen einfach ihren Anteil an Atomstrom aus der Kalkulation heraus oder sie werten ihren Strom durch den Zukauf entsprechender Umweltzertifikate auf.

In Anbetracht dieser Umstände sollten Interessenten genau hinsehen. In den Tarifdetails kann nachgelesen werden, wie sich der Strom tatsächlich zusammensetzt bzw. mit Hilfe welcher Kraftwerke und Energien erzeugt wird. So lässt sich sicherstellen, dass am Ende ein geeigneter Tarif gewählt und somit ein Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima geleistet wird.

   

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