Baugeld

Die Konditionen von Baugeld können sich stark unterscheiden

Je nach Vorhaben, also Immobilienkauf, Bauvorhaben oder Umschuldung können sich die Zinssätze vom Baugeld ganz deutlich voneinander unterscheiden.

 

Wenn es um Immobilienfinanzierungen beziehungsweise um Immobiliendarlehen geht, so ist sehr häufig von Baugeld die Rede. Doch mit Baugeld sind keineswegs nur Finanzierungen von Bauvorhaben gemeint, sondern auch ebenso Finanzierungen von Immobilienkäufen, Prolongationen oder Umschuldungen. Wodurch sich die einzelnen Finanzierungsvarianten unterscheiden und welche Faktoren maßgeblichen Einfluss auf den Darlehenszins haben, soll im Folgenden näher erläutert werden.

Eine der klassischen Finanzierungsvarianten ist die Finanzierung eines Bauvorhabens. Das besondere an solch einer Finanzierung ist die Tatsache, dass der Darlehensgeber – als meistens eine Bank, Versicherung oder Bausparkasse – ein deutlich höheres Risiko trägt als bei anderen Immobilienfinanzierungen. Deshalb ist diese Form von Baugeld auch teurer als zum Beispiel beim Kauf von einer Eigentumswohnung. Das ist wie gesagt auf das höhere Risiko beim Bauvorhaben zurückzuführen. Schließlich kann es passieren, dass beim Bau etwas schief geht und beispielsweise der Bauträger insolvent wird. Außerdem ist es so, dass die Auszahlung des Darlehens in mehreren Teilauszahlungsschritten vorgenommen wird, die jeweils vom Fortschritt des Vorhabens abhängig sind. Die einzelnen Auszahlungsschritte hängen maßgeblich vom Fortschritt des Bauvorhabens ab, weshalb der Darlehensgeber regelmäßig den so genannten Bautenstand überprüfen muss.

Beim Kauf von einem Haus oder einer Wohnung verhält es sich ganz anders. Denn im Prinzip ist lediglich eine Auszahlung erforderlich und die Bank kann sich vor dem Kauf ein genaues Bild über das Objekt machen. Sollte sie beispielsweise unsicher sein, ob das Objekt seinen Preis wert ist, so muss lediglich ein Gutachter beauftragt werden, welcher das Objekt entsprechend einwertet. Aufgrund dieser Einfachheit ist, das Baugeld beim Immobilienkauf deutlich günstiger als beim Bau.

Eine ganz eigene Kategorie stellen übrigens Umschuldungen dar. Bei einer Umschuldung wird ein bestehendes Darlehen nach Ablauf der Zinsbindung beziehungsweise Zinsfestschreibung bei der bestehenden Bank abgelöst und bei einem anderen Kreditinstitut weitergeführt. An für sich ist solch eine Finanzierung ebenfalls mit einem nur sehr geringen Risiko verbunden – allerdings ist der Verwaltungsaufwand für solch eine Art der Anschlussfinanzierung nicht ganz ohne. Denn damit die Umschuldung vorgenommen werden kann müssen beide Darlehensgeber intensiv untereinander kommunizieren, um eine sichere Abwicklung zu gewährleisten – deshalb sind hier die Konditionen wieder etwas schlechter.