Heilkraut

Heilkraut bei verschiedenen Beschwerden einsetzbar

Heilkraut ist bei den verschiedensten Beschwerden sinnvoll einzusetzen. Voraussetzung hierfür sind jedoch Grundkenntnisse über die jeweilige Wirkungsweise.

 

Für jedes Wehwehchen gibt es das entsprechende Heilkraut. Diese Kenntnis ist sehr alt, denn bereits die Naturvölker kannten die heilende Wirkung und hatten für jede Erkrankung das passende Heilkraut. Die Ähnlichkeit der Form bestimmter Pflanzenteile mit der menschlicher Organe wurde früher vielfach als Hinweis für die Anwendung in der Heilkunde gedeutet. Aus der mittelalterlichen Kenntnis über jedes einzelne Heilkraut, den sogenannten Kräuterbüchern, ging später die wissenschaftliche Botanik hervor.

Ein Heilkraut wird entweder an seinem natürlichen Wildstandort gesammelt oder feldmäßig kultiviert. Aus den Kräutergärten mittelalterlicher Klöster und Fürstenhöfe entstanden später die ersten botanischen Gärten. Die Zahl der bekannten Heilkräuter ist sehr groß, vor allem wenn man die exotischen Arten mit berücksichtigt. Obwohl durch die Entwicklung der modernen Chemie viele Arzneimittel heute synthetisch hergestellt werden können, ist das Heilkraut doch immer noch von erheblicher Bedeutung für den Menschen.

Die Wirkung des jeweiligen Heilkrautes beruht auf dem Vorkommen von spezifischen Inhaltsstoffen wie etwa Alkaloiden, Glykosiden, Bitter- und Schleimstoffen und ätherischen Ölen. Viele dieser Stoffe sind Gifte, die erst in richtiger Dosierung unter Kontrolle des Arztes die gewünschte Heilwirkung bringen. Bei Heilkräutern handelt es sich also auch in vielen Fällen um Giftpflanzen. In Mitteleuropa gibt es etwa neunhundert einheimische und kultiviere Heilkräuter und Giftpflanzen. Systematisch gehören diese Pflanzen zu ganz verschiedenen Pflanzenfamilien.

In manchen dieser Familien kommen besonders viele Heilkräuter vor, etwa bei den Korbblütlern, den Hahnenfußgewächsen, den Nachtschattengewächsen sowie den Doldengewächsen. Ein Beispiel für ein nicht giftiges, vielseitig verwendbares Heilkraut, ist die Kamille. Kamillentee wird besonders bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes verwendet. Auch innerlich kann Kamille eingesetzt werden, etwa zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden. Arnika hingegen ist ein Heilkraut, dessen wirksame Inhaltsstoffe giftig wirken können. Diese Pflanze kann äußerlich jedoch in Form der bekannten Arnikatinktur ohne Bedenken angewendet werden. Es kommt immer auf die Dosierung an, die die Wirksamkeit eines jeden Heilkrautes beeinflusst. Die im Roten Fingerhut enthaltenen Herzglykoside vermögen zwar die Kontraktionskraft des Herzmuskels zu fördern, die Dosierung ist jedoch äußerst schwierig.