Lipizzaner

Lipizzaner bestechen Sie durch Schönheit und Charakter

Lipizzaner gehören zu den Pferden, die man ohne weiteres zu den schönsten ihrer Art rechnen kann. Dies wird jedem bewusst, der die Pferde live erlebt hat.

 

Lipizzaner mit ihrem edlen Aussehen und ihren grazilen Bewegungen kann man mit Fug und Recht zu den schönsten Pferden zählen. Die Geschichte dieser Schimmel beginnt nicht erst mit der Gründung der Spanischen Reitschule in Wien, deren Stars sie sind, sondern schon viel früher. Bereits gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts nahm Erzherzog Karl von Österreich das dem Bischof von Triest gehörende Landgut Lipizza in Erbpacht und machte es zum Gestüt. Genau genommen entstanden hier die ersten Lipizzaner, indem er Krainer Karstpferde mit spanischem Geblüt kreuzte.

Ableger der andalusischen Rasse gediehen dann vorzüglich sowohl auf dem dänischen Hofgestüt Fredereiksborg, dessen Zuchthengst Pluto nach Lipizza kam, als auch in Neapel, wo bestimmte Stämme der Lipizzaner wurzeln. Kamen im neunzehnten Jahrhundert noch viele Braune, Falben oder Rappen aus Lipizza, sind es heute vorwiegend die zwar schwarzbraun geborenen, dann jedoch im siebten Lebensjahr zu Schimmeln werdenden Lipizzaner. In der Spanischen Hofreitschule kann man als Besucher die schönsten Lipizzaner bewundern, wobei die Hohe Schule der Reitkunst hier immer noch wie in früherer Zeit gepflegt wird.

Jeder, der die herrlichen Lipizzanerhengste einmal in natura erlebt habt, wird dieses Ereignis nicht so schnell wieder vergessen. Pferd und Reiter geben ein fantastisches Bild ab und erscheinen manchmal wie verschmolzen. Schritt, Trab und Galopp als die üblichen Gangarten der Pferde, zeigen Lipizzaner in Vollendung. Aber auch außergewöhnliche Schrittfolgen werden in der Spanischen Hofreitschule in Perfektion vorgeführt. Jeder Besucher Wiens sollte sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen, wobei auch geführte Rundgänge durch das prächtige Gebäude angeboten werden.

Hat man einmal die Lipizzaner hier erlebt, bekommt man einen Eindruck davon, was es bedeutet, die Hohe Schule der Reitkunst in ihrer ursprünglichen Bedeutung bis heute fortgesetzt zu haben. Hat man keine Gelegenheit nach Wien zu kommen, heißt das aber noch lange nicht, die Lipizzaner niemals live sehen zu können. Es werden Tourneen veranstaltet, die in einige große Städte führen, wo man die Pferde hautnah erleben und erahnen kann, wie viel Arbeit und Geduld in der traditionellen Ausbildung der Lipizzaner steckt. Vielleicht macht das Lust auf mehr und ein Besuch der Wiener Hofreitschule wird doch einmal eingeplant.