Trennungskinder

Trennungskinder sind die eigentlichen Opfer einer Scheidung

Trennungskinder fühlen sich ständig zwischen zwei Parteien hin- und hergerissen. Die dabei entstehenden Belastungen hinterlassen oft psychische Probleme.

 

Wenn Papa und Mama sich scheiden lassen, dann ist das oft ein großes Problem für die Kinder. Bei einem weiterhin normalen Umgang der Eltern miteinander, unter Umständen unter Einbeziehung eines neuen Partners, können die Kinder eine solche Belastung jedoch überwinden. Schlimmer ist es hingegen, wenn das Paar mehrere Kinder hat und die Kinder voneinander getrennt werden. Solche Trennungskinder sind oft psychisch so stark belastet, dass sie die Folgen ein Leben lang nicht überwinden können. Das Schlimme an der Sache ist, dass vor allem kleine Kinder häufig von diesem Problem betroffen sind.

Trennungskinder können aus verschiedenen Gründen entstehen. Manchmal entscheidet sich ein Kind dafür, beim Vater zu leben, während das andere bei der Mutter bleiben will. In diesen Fällen ist die seelische Belastung nicht ganz so stark, weil sich erstens die Kinder freiwillig für diese Lösung entschieden haben und zweitens die Kinder schon älter sind. Denn: Erst Kinder ab dem 14. Lebensjahr haben ein Mitspracherecht, bei welchem Partner sie bleiben wollen. Anders sieht die Sache aus, wenn die Kinder gegen ihren Willen getrennt werden.

Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Jugendamt entscheidet, dass das kleine Kind aufgrund der Berufstätigkeit des Vaters bei der Mutter verbleiben muss, die beiden älteren Kinder jedoch aus Platzgründen im Haus des Vaters wohnen müssen. In diesem Fall hat das Kleine nicht nur den Vater verloren, sondern auch die beiden älteren Geschwister. Man kann sich vorstellen, welche Auswirkungen eine solche Situation auf die Psyche eines vierjährigen Trennungskindes hat. Und auch die beiden älteren Geschwister sind mit solch einer Situation mit Sicherheit nicht zufrieden.

Man kann hier nur an die Eltern appellieren, trotz aller Differenzen an das Wohl der Kinder zu denken. Streitigkeiten sollten nicht vor den Kleinen ausgetragen werden. Bevor man vor Gericht zieht, sollte man alles versuchen, sich gütlich zu einigen. Jedes Ehepaar kann vermeiden, dass Trennungskinder entstehen. Auch wenn es nicht immer einfach ist, sich über Themen wie Unterhalt und Umgangsrecht einig zu werden, so sollte es doch im Interesse der Kinder möglich sein, den eigenen Anspruch etwas zurückzuschrauben. Man sollte bei einer Scheidung immer bedenken, dass man in gewisser Weise an der Situation selbst Schuld hat. Am unschuldigsten sind die Kleinen, warum also sollten sie dafür büßen müssen?