Viehzucht

Die Viehzucht ist eines der ältesten Gewerbe der Menschheit

Nur weil jemand Tiere hält und fortpflanzt, hat das noch lange nichts mit Viehzucht zu tun. Um diesen Begriff zu nutzen, sollte man ein Ziel verfolgen.

 

Ein Mensch, der Schweine hält und diese Jahr für Jahr fortpflanzt, sie also selbst besamt oder sich die Tiere normal fortpflanzen lässt, betreibt noch lange keine Viehzucht. Jemand, der die Bezeichnung Viehzüchter verdient, züchtet Tiere um gewisse Eigenschaften zu verbessern. Kurz und gut: Bei der Viehzucht sollte die Steigerung gewisser Eigenschaften im Vordergrund stehen. Die Viehzucht wurde erst in der neueren Zeit über diese Eigenschaften definiert. Da man das aber in der Agrargesellschaft noch nicht kannte, wird bereits aus dieser Zeit von Viehzucht gesprochen. Das Ziel der Zucht ist es, gute Eigenschaften zu fördern und weiter voran zu treiben, schlechte Eigenschaften einzudämmen behziehungsweise wegzuzüchten.

Das Zuchtziel der Rinderzucht könnte zum Beispiel die Milchleistung sein, während bei den Schweinen das Fleisch und bei Schafen die Wolle im Vordergrund steht. In allen Fällen der Viehzucht ist es wohl gewünscht, dass gerade die Krankheitsanfälligkeit weggezüchtet wird. Um das bestmögliche Ziel zu erreichen, werden so genannte Zuchttiere aussortiert. Tiere, die von Anfang an einen Fehler haben, werden aus der Zucht herausgenommen. Besonders häufig geschieht das, wenn Tiere für Ausstellungen gezüchtet werden. So ist ein Hundewelpe mit einem Knick im Ohr für die Weiterzucht unbrauchbar auch wenn er noch so niedlich ist. Ähnlich geht es Hühnern mit Fischaugen. Ein Mensch, der für Ausstellungszwecke züchtet, geht nun mal nur nach Äußerlichkeiten.

Die Viehzucht in der Landwirtschaft widmet sich der Steigerung aller verwertbaren tierischen Produkte, also Milch, Fleisch, Fell, Wolle und Federn. Als Musterbeispiele werden hier gern die so genannten Riesenschweine mit zusätzlichen Rippen oder auch Kühe, die eine um ein vielfaches gesteigerte Milchproduktion jährlich erbringen, angeführt. Zukünftig sollen derartige Zuchterfolge wohl auch über Genmanipulation erfolgen. Wo immer das Wort Viehzucht fällt, sind die Tierschützer meist nicht fern. Wer also denkt, dass das alles mit Tierquälerei zu tun hat, sollte unbedingt wissen, dass ein Viehzüchter nicht unbeaufsichtigt züchten darf was ihm gefällt.

Ein Monsterschaf oder Ähnliches wird es wohl niemals geben. Fest steht jedoch, dass die Menschheit seit eh und je versucht, nach den Sternen zu greifen, bessere Maschinen und Technologien und eben auch bessere Tiere zu erfinden. Dabei ist das wohl unglücklich formuliert. Aber die Ansprüche der Menschen sind gestiegen. Die Menschen wollen mehr Milch, mageres Fleisch und andere Dinge an Tieren, die, so intensiv wie gewünscht, nun mal nicht ausgebildet sind. Mit der Viehzucht versucht man diesen Ansprüchen gerecht zu werden.