Kai

Der Kai ist noch immer ein echter Publikumsmagnet

Was der Kai im früheren Stadthafen war, ist er auch heute noch. Allerdings nicht mehr für große Ankerschiffe, sondern vielmehr für Publikum und Bewohner.

 

Ein Kai ist ein durch Mauern befestigter Uferdamm, der in einem Hafen dazu dienen kann, Schiffe davor ankern zu lassen, damit sie ihre Landung oder ihre Passagiere an Land gehen lassen können. Da heute, im 21. Jahrhundert, die Seewirtschaft schwere Einbußen erlitten hat, beziehungsweise viele kleinere Häfen aufgrund ihrer geringen Wassertiefe für die großen Schiffe nicht mehr genutzt werden können, entwickeln sich die Häfen mit ihren Kais zu spektakulären Uferpromenaden und Boulevards, die das Stadtbild rundum verschönern. Vielerorts hat sich durch die Stilllegung ganzer Hafenbereiche eine neue Siedlung am Kai gebildet, die Projektweise ausgebaut werden.

Ein Kai stellt ein hervorragendes Gebiet für Wohn und Geschäftshäuser dar. Dieser weltweite Trend setzt sich auch in Deutschland immer mehr durch und ganze Hafenteile werden von verschiedenen Architekten umgewandelt. Bekannte Beispiele sind der Duisburger Innenhafen und der Medienhafen von Düsseldorf. Und weitere folgen. Größtenteils wurden die Kais, die nun originell umgebaut werden, in der Mitte der 70er Jahren stillgelegt. Seit den 80er Jahren hat sich die Künstlerszene schon in diversen Lagerhallen und Kontoren der Hafenkais niedergelassen. Diesem Beispiel folgen seit den 90ern auch ganz normale Menschen und ziehen es vor, in der Stadt, aber am Wasser leben und arbeiten zu wollen.

An Investoreninteresse mangelt es den Kai Gestaltern auf gar keinen Fall. Denn auch die Banken und Geschäftsmänner wissen sehr genau, welche Vorzüge diese neuen Stadtviertel mit sich bringen, und wie schnell sie ihr investiertes Geld wieder eingewirtschaftet haben. Gerade für die Gastronomie stellt ein Kai eine hervorragende Location für ein neues Cafe, eine Bar oder ein kulinarisches Restaurante dar. Die weitläufige Meinung, dass nur die Kunstszene mit ihren Untergruppen von Designern und Architekten oder Werbeagenturen, sich in restaurierten Kaibezirken niederlassen, ist längst vergessen.

Je attraktiver eine Kaigegend ausgebaut und strukturiert ist, desto mehr Zulauf findet die Gegend. Wohnhäuser an einem Kai sind der Renner in der Immobilienbranche. Allerdings auch dementsprechend kostenintensiv in der Anschaffung oder der Miete. Die moderne Umgestaltung eines Kais findet also nicht nur bei der Bevölkerung großen Anklang, sondern auch bei der Stadt selbst. Die Stadtverwaltungen sehen diese Maßnahmen als gegeben an und unterstützen sie massiv. Denn nichts kann ein Image besser heben, als die Modernisierung einer Kai Gegend unter Gesichtspunkten postmoderner Architektur und einem entstehenden Nutzungsmix aus Dienstleistung und Immobilien.