Umdenken beim Zahnarzt

Weisheitszähne müssen nicht immer gleich gezogen werden

07.05.13

Zahnärzte tendieren dazu, die Weisheitszähne ihrer Patienten sehr schnell bzw. unmittelbar nach deren Erscheinen zu ziehen. Dies muss aber nicht sein.

 
Entfernung der Weisheitszähne ist oftmals unnötig © panthermedia.net/Diego CervoEntfernung der Weisheitszähne ist oftmals unnötig

Der Weisheitszahn ist ein Zahn, der zweifelsohne aus der Reihe tanz. Es fängt bereits damit an, dass gar nicht alle Menschen über Weisheitszähne verfügen. Andere Personen verfügen wiederum teilweise über Weisheitszähne, weil diese zum Beispiel im Oberkiefer existent sind, im Unterkiefer hingegen nicht. Eine weitere Besonderheit der Weisheitszähne besteht darin, dass sie zwar manchmal vorhanden sind, jedoch nicht zum Vorschein kommen. Sie bleiben unter dem Zahnfleisch.

Aus medizinischer Sicht bereiten die Weisheitszähne immer wieder Schwierigkeiten. Zahlreiche Menschen müssen Schmerzen ertragen, die von den Weisheitszähnen ausgehen. So kommt es zum Beispiel häufiger vor, dass sich das Zahnfleisch an den Weisheitszähnen entzündet. Es können sich Zysten bilden, im schlimmsten Fall entstehen sogar Tumore.

Rasches Ziehen der Weisheitszähne ist sehr verbreitet

In Anbetracht all dieser gesundheitlichen Probleme tendieren sehr viele Zahnärzte dazu, die Weisheitszähne ihrer Patienten zu ziehen. Teilweise werden die Zähne vorsorglich entfernt, teilweise aber auch aus akutem Anlass, weil beispielsweise eine Entzündung vorliegt.

Beim Entfernen der Weisheitszähne handelt es sich um einen schweren bzw. sehr intensiven medizinischen Eingriff. Anders als die anderen Zähne sitzen die Weisheitszähne besonders fest. Ihre Wurzeln reichen tief, weshalb nur selten möglich ist, sie auf die klassische Art und Weise zu ziehen. Häufig sind größere Eingriffe erforderlich, bei denen das Zahnfleisch aufgeschnitten wird und der Zahnarzt mit der Zahne im Anschluss mehrfach kräftig rütteln muss. Wegen dieser Intensität werden entsprechende Eingriffe häufig bei Vollnarkose durchgeführt.

Entfernung der Weisheitszähne ist nicht immer erforderlich

Allerdings ist der rasche Griff zur Zange umstritten. Wie die „Apotheken Umschau“ in ihrer aktuellen Ausgabe mitteilt, gibt es auch Zahnmediziner, die sich gegen einen umgehenden Eingriff bzw. das Ziehen der Weisheitszähne aussprechen. Bei leichten Entzündungen sei es nicht erforderlich, dass die Weisheitszähne umgehend gezogen werden. Solange ein Weisheitszahn keine Symptome aufweist, ist kein Ziehen des Zahnes erforderlich.

Dies ist nur der Fall, wenn ernsthafte gesundheitliche Probleme vorliegen. Sich wiederholende Entzündungen, Zysten und Tumore sprechen dafür, Zähne zu ziehen. Außerdem sollte über eine Entfernung eines Weisheitszahns nachgedacht werden, wenn er das Ergebnis einer Zahnregulierung oder eines anderen Eingriffs beeinträchtigt.

   

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