Fachwerkbrücken

Fachwerkbrücken sind ein architektonisches Meisterwerk

Fachwerkbrücken haben ihren Sinn im Führen von Verkehrswegen über natürliche oder künstliche Hindernisse. Sie haben einen geringen Materialverbrauch.

 

Brücken wurden bis zum neunzehnten Jahrhundert aus Holz und Stein gebaut. Später, bedingt durch die Industrialisierung wurde das Gusseisen entwickelt und die erste Eisenbrücke der Welt gebaut. Durch die Weiterentwicklung dieses Baustoffes entstand das Schmiedeeisen. Dieses ermöglichte den Bau langer Kettenhängebrücken. Als Werkträger industriell hergestellt werden konnten, förderten sie den Bau von Fachwerkbalkenbrücken. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde Beton dann als Stampfbeton in den Bogenbrücken eingesetzt und die erste Eisenbetonbalkenbrücke wurde gebaut. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde dann der Spannbeton entwickelt. Die Fachwerkbrücken haben den Vorteil, dass sie gegenüber anderen Brückenarten einen geringen Materialverbrauch haben.

Durch das fehlende Material werden sie leichter, ihr Eigengewicht sinkt also. Die Stäbe des Fachwerkes werden vornehmlich auf Zug und Druck belastet. Fachwerkbrücken werden meist mit Stahl und Holz ausgeführt. Ein Nachteil ist jedoch die größere Bauhöhe der Konstruktion. Sie werden oft als Eisenbahnbrücken gebaut aber auch bei Straßenbrücken mit höheren Stützweiten. Fachwerke verbergen sich meist unter der Verkleidung von gedeckten Holzbrücken. Ein bekannter Vertreter dieser Brücken ist das Blaue Wunder in Dresden.

Im achtzehnten Jahrhundert erreichte der Holzbrückenbau seinen ersten Höhepunkt. Ein bekanntes Bauwerke dieser Fachwerkbrücken ist die Rheinbrücke bei Schaffhausen. Diese Brückenbauweise wurde im neunzehnten Jahrhundert in Nordamerika beim Bau der Eisenbahnstrecken durch den Kontinent weiterentwickelt. Heute wird der Baustoff Holz bei Fußgängerbrücken und Stegen oder Hauszufahrten verwendet. In der Konstruktion größerer Brücken findet dieser Baustoff heute kaum noch Anwendungen.

Ein weiterer Vertreter der Fachwerkbrücken ist die Berliner Brücke in Halle. Sie ist eine genietete Stahlfachwerkkonstruktion, eine Dreifeldbrücke und überspannt einen der ehemals größten Güterbahnhöfe. Sie wurde zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts mit Hilfe französischer Kriegsgefangener erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Der Eisenbahnverkehr hat jedoch stark dazu beigetragen, dass sie rasch verfiel. Die Rauche und Gase haben extreme Korrosionsschäden verursacht. Mehrere Sanierungsmaßnahmen konnten den Verfall nicht aufhalten, sodass ein Abriss wohl unvermeidbar ist.