Judoanzug

Der Judoanzug ist der klassische Kampfanzug

Ein Judoanzug ist die optimale Bekleidung, wenn es zu Wettkämpfen geht. Man kann an den farbigen Gürteln auch den erzielten Rang eines Kämpfers ablesen.

 

Judo, japanisch für wörtlich sanfter Weg, ist eine japanische Kampfkunst, die auf dem Prinzip Siegen durch Nachgeben beruht. Die Vorläuferformen des Judo wurden Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts für den Wettkampf angepaßt. Es wurden alle Techniken entfernt, die für Leib und Leben gefährlich waren um eine ganzheitliche Lehre für Körper und Geist zu bilden. Beim Judo werden überwiegend Würfe, Halte- und Würgetechniken, sowie Armhebel angewendet. Das alles ist notwendig, um zu verstehen, warum ein Judoanzug zum Beispiel schwerer und fester gestaltet ist als ein Karatenanzug.

Der Judoanzug ähnelt auf dem ersten Blick einemKarateanzug. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man den Unterschied des Stoffes. Ein Karateanzug ist vom Material her dünner als ein Judoanzug, da die Belastung, die auf den Anzug wirkt im Gegensatz zum Judo eher gering ist. Ein einheitliches Graduierungssystem und einheitliche Judoanzüge wurden erst später eingeführt. Ein Anzug besteht aus einer Hose mit Schnürr- oder Elastikbund, einer Jacke und einem Gürtel. Überwiegend wird traditionell ein weißes Baumwollgewebe verwendet. Das Gewicht der Anzüge wird international in Unzen angegeben.

Die weiße Farbe des traditionellen Judogi kann ihre Wurzeln auf verschiedene Quellen stützen. Eine davon hat mit der symbolischen Bedeutung der Farbe Weiß in der japanischen Kultur zu tun. Die andere hat eher praktische Aspekte bei der Herstellung und dem Gebrauch von einem Judoanzug in der Geschichte des Judo. Zunächst einmal hat weiß eine spezielle, symbolische Bedeutung in der japanischen Geschichte über Jahrhunderte hinweg. Die Menschen in Japan haben von alters her in der Farbe weiß immer die Bedeutung von Reinheit und Heiligkeit gesehen. In Abgrenzung zu Farben wie zum Beispiel schwarz wurde weiß als Farbe des Lichts und sogar als Farbe des Glücks beziehungsweise des Glücklichseins angesehen. Um dies noch zu toppen sei erwähnt, dass in Japan einige Vögel oder andere Tiere mit weißem Gefiederbeziehungsweise weißer Haut, wie der Weißkopfadler, weiße Hirsche und weiße Truthähne als Symbole des Glücks angesehen werden. Daher muss der Judoanzug unbedingt weiß sein.

Vielfach wird schon im Vorschulalter mit Judo angefangen und da ist der Zusammenhang mit der Unschuld der Kinder ein wichtiger Aspekt in der Lehre, die sich auch auf den Judoanzug auswirkt und den Kindern vermittelt werden soll.