Nachhaltigkeit im Haushalt

Selbst Ökostrom macht die Elektroheizung nicht attraktiv

12.02.13

Elektroheizungen verbrauchen zu viel Energie. Selbst wenn sie mit Ökostrom betrieben werden, überzeugt die Ökobilanz dieser Heizungen am Ende nicht.

 
Elektroheizungen leisten keinen Beitrag zum Klimaschutz © panthermedia.net/Randolf BeroldElektroheizungen leisten keinen Beitrag zum Klimaschutz

Bereits seit Jahrzehnten ist bekannt, dass es alles andere als sinnvoll ist, Räume mit Elektroheizungen zu beheizen. Das Problem ist der immens hohe Energiebedarf, der beim Heizen besteht. Die meisten Personen sind sich dieser Tatsache bewusst und verzichten daher auch ganz bewusst auf den Einsatz entsprechender Heizungen. Allerdings hat dies weniger mit einem hohen Umweltbewusstsein zu tun. Vielmehr wird versucht, eine hohe Stromrechnung zu vermeiden.

Lange Zeit waren entsprechende Heizungen nicht gerade beliebt. Doch in den vergangenen Jahren hat sich dies verändert. Es gibt wieder mehr Leute, die mit Elektrizität heizen. Diese Entwicklung ist vor allem der steigenden Verbreitung von Ökostrom zuzuschreiben. Personen nehmen an, dass sie beim Heizen mit Ökostrom kein schlechtes Gewissen haben müssen, weil sie letztlich auf regenerative Energie zurückgreifen.

Ökostrom ist bei der Heizung keine Lösung

Doch ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht. Nur weil man einen Ökostromtarif abgeschlossen hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass man tatsächlich Strom bezieht, der vollständig auf der Nutzung regenerativer Energien beruht. Letztlich wird solche Energie vom Stromversorger zwar eingekauft, aber der gelieferte Strom kann dennoch von anderem Ursprung sein.

Neue Technologien versprechen ebenfalls keine Aussicht auf eine Besserung der Situation. Dr. Paschotta, der das RP-Energie-Lexikon betreibt, hat sich mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt und ist zum Entschluss gekommen, dass immer noch große technologische Herausforderungen bestehen. Selbst die Nutzung von Überkapazitäten in den Stromnetzen lässt sich keinesfalls so leicht realisieren.

Der verbesserte Strommix hilft nicht weiter

Dr. Paschotta hat ermittelt, dass auch der Energiemix nicht weiterhilft. Obwohl sich der Anteil grüner Energien in den letzten Jahren deutlich erhöht hat, ist es trotzdem nicht empfehlenswert, auf Elektroheizungen zu setzen. Die Energiebilanz ist schlichtweg nicht gut genug. Im Vergleich zur Gasheizung ist die Elektroheizung rund zweimal schädlicher für das Klima.

Ein Problem sind vor allem die Kraftwerke, die eine Grundversorgung sicherstellen. Hierbei handelt es sich vorrangig um alte Kohle- und Gaskraftwerke. Elektroheizungen werden vor allem mit dem Strom dieser Kraftwerke betrieben, weil die Solarausbeute im Winter nicht so groß ist. Dementsprechend kann die Klimabilanz dieser Heizungen nicht überzeugen.

   

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