Schüler

Schüler brauchen vor allem Motivation zum Lernen

Jeder Schüler und alle Eltern sind gut beraten, vor allem die Lernmotivation und positive Einstellung zur Schule aufzubauen, bevor es um den Lernstoff geht.

 

Wie Schüler am besten lernen, wird schon lange diskutiert. Es gibt viele unterschiedliche Methoden und Techniken, die erfolgversprechend sind. Am allerwichtigsten ist jedoch, Schüler zu motivieren bzw. ihre Begeisterung für Wissen aufrechtzuerhalten. Kinder kommen mit einem enormen Wissensdrang auf die Schule, aber schon nach ein paar Schuljahren sind sie davon geheilt, könnte man sagen. Daran ist das Schulsystem nicht unschuldig, doch für den einzelnen Schüler oder dessen Eltern ist es zunächst wichtig, herauszufinden, wie man selbst ganz konkret in der eigenen Situation für bessere Lernbedingungen sorgen kann. Auf eine Schulreform kann man nicht warten.

Entscheidend für den Lernerfolg ist die Motivation der Schüler. Mit äußerem Zwang, aber auch mit Selbstdisziplin lässt sich bei Weitem nicht so viel erreichen. Selbstdisziplin ist gut und wichtig, doch wer etwas wissen möchte, Erfolgserlebnisse hat und gerne zur Schule geht, muss sich nicht zum Lernen zwingen; er möchte es ja selbst.

Klar ist, dass sich ein Mensch nicht für alles und jedes begeistern kann, was auf dem Lehrplan steht. Unterschiedliche Interessen und Talente sorgen für unterschiedlich verteilte Begeisterung, doch ohne eine gewisse Grundmotivation und positive Einstellung zur Schule und Lernstoff an sich sieht es nicht gut aus. Deshalb muss dort angesetzt werden, nicht erst, wenn es Probleme gibt, sondern schon vorher.

Die innere Einstellung ist jedoch nicht der einzige Punkt, an dem noch im Vorfeld des eigentlichen Lernens anzusetzen ist. Äußere Umstände wie Konflikte mit Lehrern können dem Lernerfolg im Wege stehen, obwohl sich ein Schüler für das jeweilige Fach interessiert und das Lernpensum eigentlich gut bewältigen könnte. Schon vielen Erwachsenen fällt es schwer, Konflikte konstruktiv zu lösen oder so damit umzugehen, dass sie sich selbst damit nicht weiter belasten. Junge Menschen haben es da noch viel schwerer.

Auf jeden Fall ist es der falsche Weg, sich selbst unter Druck zu setzen bzw. wenn die Eltern Druck aufbauen. Das führt selten zu etwas Gutem, hat aber oft sehr negative Folgen. Zum Lernen kann man einen jungen Menschen nicht zwingen, nur ermutigen und motivieren. Ihn ernst zu nehmen mit seinen Problemen, Wünschen und Bedürfnissen, sollte im Zentrum aller Bemühungen stehen. Selbst wenn der Lernerfolg in der konkreten Situation am Ende ausbleibt, sollte nicht der Misserfolg betont und dem Negativen zu großes Gewicht beigemessen werden. Eventuell reift der junge Mensch durch einen konstruktiven Umgang mit dem eigenen Versagen viel mehr als wenn er ein Erfolgserlebnis gehabt hätte. Über den Erfolg im Leben bestimmt schließlich weit mehr, wie wir mit unseren Fehlern und Misserfolgen umgehen, als wie wir unsere Erfolge feiern.